Puppen sind doch nur Mädchenkram. Das dürften wohl die meisten denken. Für viele dürfte es sich aber mit Chucky geändert haben, aber auch die Puppetmaster Reihe hat dem geneigten Horrorfan eine neue Sichtweise über Puppen beschert. Mit Teil 3 gab es nun neues Futter für die Puppenfans, aber kann er genauso überzeugen wie die Vorgänger und setzt nun langsam das Sättigungsgefühl ein?
Wir schreiben das Jahr 1941 in Berlin. Die Nazis sind überall. André Toulon hat ein kleines Theater und gibt immer wieder Vorführungen, bei denen Hitler nicht ganz so gut da steht. Das die Nazis früher oder später einmal bei einer dieser Vorführungen anwesend sein könnte, konnte Toulon ja nicht ahnen. Und so kommt es wie es kommen muss. Die Nazis entdecken die Macht, welche Toulon über die Puppen hat und wollen diese für ihre finsteren Machenschaften haben. Dadurch entsteht ein Kampf Nazis gegen Puppen.
Die Story von Teil 3 kommt deutlich flotter daher, als noch bei Teil 2, was sich als großer Pluspunkt auswirkt. Nicht nur wird hier versucht eine doch recht spannende, wenn auch trashig Story zu erzählen, nein man bekommt zudem die Entstehungsgeschichten von gleich zwei altbekannten Puppen zu Gesicht. Auch wenn es für Fans natürlich relativ schnell klar ist, wer die beiden Puppen sein dürften. Nichts desto trotz sind alle altbekannten Puppen wieder mit an Bord. Von Blade, über Pinhead, bis hin zu Jetter trifft man seine alten Freunde wieder. Zudem gibt es mit Six-Shooter eine ganz neue Puppe und diese hat es wahrhaftig in sich. Six-Shooter hat gleich 6 Arme und in jedem hat er einen Revolver, wodurch er zur tödlichsten aller Puppen wird. Die Schauspieler sind mal wieder recht passabel, wenn auch kein Highlight. Die Nazis sprechen im englischen Ton teilweise deutsch, was recht belustigend wirkt und auch der deutsche Akzent bei deren Englisch kann für einige Lachanfälle herhalten.
Kameratechnisch vermisst man mal wieder die, aus Teil 1 bekannte, Bodenkamera, welche den Blickwinkel der Puppen einfängt. Ich finde es wirklich schade, dass man sich hier nicht dran orientiert hat. Diese Idee hat dem Film einen ganz besonderen Charme verpasst, welchen die Nachfolger nicht mehr so ganz einfangen konnten. Ansonsten wirkt das Ganze etwas professioneller. Die Musik dürfte jedem Fan das Herzen empor hüpfen lassen. Wurde in Teil 2 kaum, die altbekannte Musik aus Teil 1 verwendet, bekommt man sie hier wieder öfters zu hören. Ansonsten hält sich die Musik erfreulich zurück und lässt somit viel mehr Platz für die tollen Atmosphäre des von Nazis besetzten Berlin.
Die Effekte sind nun auch deutlich besser, wenn auch gleich nicht zu extrem. Nach dem ganzen was man im Internet über Teil 3 lesen konnte, kam für mich eher die Ernüchterung. Teil 1 konnte schon mit sehr harten Effekten aufwarten und ich finde Teil 3 befindet sich auf gleicher Ebene wie der Erstling. Aber immerhin kriegt man hier so etwas wie Zombienazis zu Gesicht, was für sich gesehen schon ein deutlicher Pluspunkt ist. Wie gesagt die Effekte sind super, ich hatte mir nur nach den ganzen Berichten im Internet, noch mehr erwartet.
Fazit: Würdiger Abschluss der Puppetmaster Trilogy. Teil 4 und 5 werde ich mir vielleicht auch noch anschauen, wenn ich sie günstig bekommen sollte. Für Fans von Teil 1 und 2 auf alle Fälle eine bedenkenlose Empfehlung. Mit Teil 3 bekommt man wohl das beste Packet der Puppetmaster geboten.
8/10 Punkten