Im Jahre 1941 arbeiten die Nazis in Berlin an einem geheimen Experiment. Sie versuchen tote Soldaten wieder zum Leben zu erwecken, damit diese wieder im Kampf eingesetzt werden können. Leider bleibt ihre Arbeit vom Erfolg verschont. Gleichzeitig begeistert ein Puppenspieler namens André Toulon seine Zuschauer mit verblüffenden Tricks. Seine Puppen bewegen sich von ganz alleine und sogar ohne Schnüre. Seine politische Satire ruft recht schnell die Gestapo auf den Plan, die natürlich auch sehr daran interessiert ist, wie seine Puppen funktionieren.
Teil drei von Charles Bands Puppentheater gibt sich als Prequel und zeigt entscheidende Erlebnisse des Schöpfers Toulon während der Nazizeit in Berlin und klärt die Fans der Reihe über einige seiner Geheimnisse auf. Regie übernahm David DeCoteau, von dem ich bisher noch keinen annähernd gescheiten Film sah, aber zumindest hier ließ er seine homophilen Neigungen späterer Werke zu Hause und tatsächlich kann der Bursche doch ein wenig was, wenn er sich ausschließlich im reinen Horrorbereich austobt.
Mit der historischen Genauigkeit sollte man aber nicht allzu penibel sein. Die Nazischergen hier sind hinter Toulons Lebenselixier her, um damit tote Soldaten als Schild für die Lebenden zu reanimieren, da diese an der Ostfront reihenweise fallen (dabei war 1941 für die Wehrmacht bis Weihnachten noch alles tippitoppi). Auch das Toulon es für eine gute Idee mitten in Berlin hitlerkritische Aufführung in seinem Theater zu veranstalten ist wohl eine saublöde Idee, wenn so etwas von der eher humorresistenten Gestapo bemerkt wird.
Nicht wirklich gelungen fand ich allerdings die Idee die Puppen als Medium des Guten zu installieren. Nach dem Tod von Toulons geliebter Ehefrau durch den fiesen Major Krauss metzeln diese sich zwar gewohnt blutig durch die braunen Reihen, aber als eigenständige Fieslinge finde ich sie wesentlich interessanter. Immerhin werden wir Zeuge der Geburt von Blade und der weiblichen Puppe und haben sogar mit dem Cowboy und seinen sechs Armen eine komplett neue Figur, neben den gewohnten Schrumpfkopf, Bohrerkopf und Clown.
Bleibt aber ein ganz netter Puppenhorror, der kombiniert mit dem WW II Setting recht originell wirkt, auch wenn es dann doch auf eine simple Rachestory hinausläuft. Ich würde zwar immer noch Chucky vorziehen, aber wer diese Full Moon Filmreihe mag, kommt am dritten Teil nicht vorbei, allein schon um mehr Hintergründe zu Gepetto und seinen Pinocchios zu erfahren.
6/10