Richtig angenehm überrascht war ich vom vierten Teil der "Puppet Master" Reihe; ungewöhnlich gut für eine weitere Fortsetzung der bisherigen stimmigen Puppenslasherreihe, wenn man auch Abstriche machen muß.
Denn diesmal haben sich die mordenden Puppen vollends auf die Seite der Guten - hier gefährdete Wissenschaftler - geschlagen. Sie müssen es mit einem ägyptischen Monster aufnehmen, welches das von Andre Toulon entwendete Geheimnis um die Magie des Lebens wieder beschaffen will. Dabei läßt es - unwissend wer nun Toulons Puppen und Schriften hat - Wissenschaftler mit Hilfe seiner dämonischen Kreaturen töten. Die anderen Figuren sind derweil in ihrer letzten Heimat, im Hotel Bodega Bay (siehe Teil eins). Von Touristen verlassen, geht hier ein junger Wissenschaftler namens Rick seinen Tüfteleien nach. Auch er soll noch zusammen mit seiner Freundin und einem weiteren Pärchen in Gefahr raten. Doch vorher entdeckt er die Puppen, welche mit Ausnahme von dem Slasher in sicherer Kistenobhut sind. Später mit den Puppen verbündet, muß er sich dem Kampf stellen...
Dies findet in atmosphärisch stimmigen Bildern statt, auch wenn die Inszenierung etwas "zahmer" ausfällt. Besonders leicht schmerzt ist, das die Attacken der Puppen eigentlichen nicht stattfinden, jedenfalls nicht auf Menschen. Einzig mordend sind die Dämonen, welche auch schön fies und gut animiert sind. Auch die restlichen Animationen der anderen Puppen gefallen. Von der Story her darf man natürlich nicht wirklich neues verlangen, das meiste wurde ja in den ersten drei Teilen erzählt; eigentlich gibt es in der Historie des Andre Toulon keine Neuigkeiten. Auch wenn so manches leicht comichaft (wie dieser komische ägyptische Wiedersacher samt seinen Zwergenwesen, deren Augen rote Glühbirnen stellen) wirkt, die Atmosphäre stimmt. Zwar spielt das meiste im Hotel, leider nicht ganz so imposant und groß gezeigt wie in Teil 1. Die stimmungsvolle Beleuchtung im Dunkeln, das mysteriöse Auftauchen Andre Toulons in Abständen und der typische Score tragen viel zur Stimmung bei. Die Darsteller sind sympathisch, nen "Fiesling" muß es auch geben, aber prinzipiell ist es für so einen Film okay. Leicht überdreht so auch manche Idee, wie der Showkampf zwischen Rick, Pinhead und Tunneler, welche Rick mit Lasergewehren bestückt hat! Das wirkt ein wenig witzig, im Kontext (Erforschung von mechanischer Intelligenz) aber passend. Diese omniösen Dämonen tauchen dann vor allem im letzten Drittel der 80 Minuten währenden kurzweiligen Handlung auf. Bluteffekte gibt es außer einem anfänglich abgebissenen Finger keine; fast so blutleer wie "Retro Puppet Master", aber nicht so comichaft, kindlich - eine schon bisweilen spannend umgesetzte "Full Moon" Produktion.
6,5