Auf einer postapokalyptischen Erde ( oder einer Parallelversion der Erde oder sonst was ??? ) , zwingen ein hoher Militär und ein Politiker einen Magier dazu ein Portal zur Hölle zu öffnen um einen Dämon zu beschwören . Als dieser tatsächlich erscheint , tötet er den Politiker und einige Soldaten . Doch dem Soldat Razor gelingt es einen Pakt mit dem Dämon zu schließen . Kurz darauf steigt Razor zu einem immer brutaleren Verbrecherkönig auf . Doch die Schwester des ermordeten Politikers will Rache ...
So weit zur Geschichte ( so weit ich sie verstanden habe ) . Denn da gibt es noch viel , viel mehr , denn die Geschichte ist wild und wird teilweise in Rückblenden erzählt , was dann zu noch mehr Verwirrungen führen kann ( besonders in spanischer Sprache mit englischen Untertiteln ) .
Anfangs scheint es eher um darum zu gehen , wie Razors zurückgelassene Ehefrau zu einer Rächerin ausgebildet wird , bis sich der Film dann lieber auf den Magier ( ein windiges Schlitzohr , das auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist , aber dennoch das richtige tun will - ein Klischee , aber für mich die beste Figur ) verlagert und den Plan von Razor , der verhindern will , dass der Dämon sich sein Leben holt .
Die Effekte sind dabei überzeugend umgesetzt , die Masken sowieso . An Statisten herrscht kein Mangel , ganze Dämonenhorden greifen da an und werden niedergemacht . Das hat zwar nicht unbedingt Hollywood Niveau ( vom technischen Standpunkt aus ) , sieht aber auch nie billig aus . Es gibt eine wahre Freakshow von Kämpfern auf beiden Seiten zu bewundern : Razors zurückgelassene Frau als seilwerfende Kampfamazone im Bondage Look , eine weißhaarige Kämpferin mit " Kälteschock Schlagstöcken " und Stöckelschuhen , ein kämpfender Engel ohne Flügel , Roboterfrauen , Oberdämonen , einen Erzdämon aus dem siebten Kreis der Hölle , zwei Meter Hünen mit Metallmasken & Stoppschild-Schildern und Ampeln als Waffe , eine Kickboxerin in weißer Unterwäsche , Soldaten mit Miniguns am Arm , mittelalte Muskelmänner mit schwarz gefärbtem Haar , einen Möchtegern Napoleon mit Dandy Entourage und viele , viele Dämonen .
Dazu sorgen verschiedenste Drehorte ( schlossartige Hallen , die obligatorischen Fabrikhallen , Wüste , zerstörte Stadt am See ) stets für Abwechslung . Einige Szenen ( z.B. die Montage , in dem Razor verschiedene Zauberer- und Abenteurertypen , wie einen pummeligen "Indiana Jones" Verschnitt , dazu zwingen will eine dämonische Sanduhr aufzuhalten oder die Szenen , in der der Magier schlafend aufgefunden und festgenommen wird , sowie die anschließende Flucht mit Soldatin Rebecca in die Wüste ) , haben mir außergewöhnlich gut gefallen .
Mit Erklärungen hält sich der Film hingegen ganz schüchtern zurück , nicht einmal der Titelzusatz " Underground Soldier " hat sich mir erschlossen . Warum die Welt so ist wie sie ist ( so laufen offenbar auch so schon ein Haufen Dämonen - Leute mit Masken - auf der Erde herum ) wird nicht mit einem Wort erklärt . Aber geschenkt . Solche Welten gab es ja schon oft genug , dass man sich die Hintergründe irgendwie zusammenreimen oder einfach ignorieren kann .
Fazit : Ein unterhaltsamer Action , SciFi , Horror , Fantasy Film mit etwas Humor aus Argentinien ! Wer hätte das gedacht ? Ich nicht ! Eine wahnwitzige Mischung : Shadowrun trifft auf Steampunk , Buffy auf Gods Army , Brazil auf She - Eine verrückte Reise in die Zukunft , Hollywood auf Live Action Roleplay / Cosplay , dazu noch Anime Anleihen , Zitate von Star Wars bis zu Thundercats . Ist das jetzt genial oder nur verrückt ? Wurden da ein paar Blätter eines anderen Skriptes in das Ursprungsdrehbuch gemischt ? Das muss jeder für sich selbst entscheiden . Hollywood ohne Hollywood Budget , aber das war auch gar nicht schlimm . Mir hat´s komischerweise gefallen ...