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Effi Briest und Entertainment - das passt einfach nicht zusammen. Mit dieser allerersten Verfilmung des Fontane-Romans beginnt eine zweifelhafte Tradition der schlechten Effi-Umsetzungen, die sich über Jahrzehnte hinweg bis in die Gegenwart gehalten hat. Ist halt leider auch ein Zeugnis für die seit jeher fragliche Qualität deutschen Filmeschaffens. Der 1939er Version muss man selbstverständlich ankreiden, wie hoffnungslos angestaubt sie ist (man denke nur an die alberne Alptraumsequenz mit dem ach so gruseligen "Chinesen") - so langatmig, so süßlich und schmalzig. Hinzu kommt das triste Schwarzweiß. Die Hauptfigur, obwohl im Buch ganz klar und gleich zu Beginn als Brünette beschrieben, ist hier ein blondierter Pudel - wahrscheinlich weil in Nazideutschland die Politik auf so ein "arisches Mädel" bestanden hat und niemand zu widersprechen wagte.