Review

Abermals wird mit Regisseur Jeff Burr, der bereits Teil 4 routiniert drehte, die "Puppet Master" Reihe um eine weitere recht ansprechende Fortsetzung weiter gesponnen. Back to the Roots heißt es hier, denn in (auch eher passenden) Tradition sind die Puppen des Andre Toulon menschenmordende kleine Fieslinge.

Eine Ausnahme auf menschlicher Seite ist ihr Puppet Master, der junge Rick aus Teil 4, der sich der Polizei der Vorfälle und der Morde verantworten muß, aber seine Unschuld schlecht beweisen kann. Gut das ihm die Puppen zur Seite stehen. Doch die Polizei ist nicht das geringste Übel; ihnen (Rick, seiner Freundin und den Puppen) soll schon bald gefährlicheres widerfahren: der Dämon Sutek (dieses leicht zum lächeln anregende ägyptische Gummimonster), enttäuscht über seine Diener, nimmt es selber in die Hand sich das Serum aus dem Hotel zurück zu holen und transformiert sich selber in eine tödliche Puppe in Gestalt eines Totem. Nicht nur er sucht das Hotel auf, auch Diebe im Namen der Wissenschaft begeben sich zwecks Auffinden der Puppen in dieses...

Nur 1 Jahr später entstanden kommt fast die Idee von einer Back-to-Back-Produktion auf. Da Burrs Film ganz gut ankam, außer das der Gewalt-Anteil relativ milde war und so die Fans enttäuschte, beschloß man wohl die Geschichte etwas variiert "neu" zu erzählen. Und das ist gar nicht mal so schlecht gelungen, er gefällt sogar einen Tick besser als Teil 4. Die Härte wie in Teil 3 wird nicht erreicht, dazu sind die Morde zu selten und nicht sonderlich splatterig, aber den ein oder anderen guten Effekt gibt es schon. Die Animationen der Puppen gefallen auch hier wieder, es tauchen auch wieder alle auf und das oft. Auch stimmig der dämonische Widersacher, jedenfalls der Kleine - der Große sieht wieder einmal etwas lächerlich aus. Insbesondere die Morde des Totem sind hart in Szene gesetzt, auch wenn man außer spritzendem Rot nicht viel sieht. Dafür ist das Set aber in Rot getaucht und die schnelle Schnittechnik hier extrem stimmig.

Das die Geschichte dabei nicht wirklich neue Aspekte erfährt ist zu verschmerzen, dafür ist der neue Puppen Master wieder dabei; eine nette Person - sowohl der Darsteller der spielt, als wie die Person des Rick. Leider kommt auch seine Person nicht sonderlich zu charakterlicher Tiefe, wie man es bei einem neuen Puppet Master erwünscht hätte. Eigentlich möchte man insgeheim Toulon wiederhaben, der jedoch nur in Gestalt der neuen Omega-Puppe auftaucht. Schade. Auch die am Ende stattfindende "Abschiedsrede" Toulons weist den neuen Weg der Serie.

Inszenatorisch ist "Recyling" angesagt, ich fand wie gesagt schon in Teil 4 das Hotel nicht so schön, hier aber wird durch Größe und vielen Dunkelszenen schön kaschiert. Auch haben hier wieder die Puppen genug Spielraum, Platz genug jedenfalls um schön ihre Widersacher aus den Weg zu räumen, der Bodycount ist okay, wenn auch wie besagt nicht sonderlich blutig.

Dafür hat Burr ein paar sehr stimmige Bilder eingebaut, besonders erwähnenswert finde ich eine Alptraumszene in der Tunneler einer Frau in die Schläfe bohrt, die derweil stöhnend in der blutroten Badewanne liegt, in der sich ein Plastikhai und ein -schwimmer unter Opernmusik tummeln! Zusammen mit den leicht staubigen Szenen in der dämonischen Unterwelt für manch einen Lacher gut, wenn auch der Humor etwas anders, erwachsener als wie bei Teil 4 ist - so batteln sich die Puppen nicht mehr mit Lasergewehren oder ähnliche Sperenzchen. Die gesamte Atmophäre ist düsterer und nach knapp 20 Minuten geht es dann spannend weiter; ein Teil der 80 Minuten werden für einen Rückblick verwendet, der sich aber nur der eigentlichen Vorgeschichte, eben Teil 4, widmet. Als Nebenhandlungsstrang gibt es eine komatöse Frau die Rick per Telepathie zu ihrer Rettung aufruft - nur durch den Tod des Totem, das scheinbar ihre Träume beherrscht, kann sie wieder aufwachen...hm, etwas unabgehandelt, aber nett; peppt den bisweilen actionreichen Film auf.

Mir hat er Gefallen, allen Fans der "alten" Puppen jedenfalls zu empfehlen.

Details
Ähnliche Filme