Zu Roland Emmerichs Actionhit „Universal Soldier“ folgte ein echtes Sequel im Kino, sowie zwei back to back gedrehte TV-Sequels mit deutlich weniger Budget.
„Universal Soldier 2“ schließt quasi direkt an das Original an, indem man noch mal Endkampf des ersten Teils vorführt. Überraschenderweise griff man hier nicht auf Stock Footage zurück, sondern stellte die Szene einfach noch mal mit eigenen Darstellern nach – die leider nicht über die gleichen Nahkampffähigkeiten verfügen, weshalb der Fight deutlich unspektakulärer als bei „Universal Soldier“ rüberkommt – auch wenn der Verzicht auf Stock Footage immerhin ansatzweise lobenswert ist.
Nun könnten UniSol Luc Deveraux (Matt Battaglia) und die Reporterin Veronica Roberts (Chandra West) an sich glücklich sein, doch noch ist das UniSol-Projekt nicht ganz gestorben. Die Regierung hat zwar die Finanzierung eingestellt, doch der eiskalte Otto Mazur (Gary Busey) sorgt für neue Rekruten, indem einige Soldaten exekutiert. Mit dem verbliebenen Budget stellt man eine weitere Einheit zusammen und aktiviert einen Rückholmechanismus in Luc. Alles Dinge, die in Teil eins unerwähnt blieben, aber irgendwie muss man ja anschließen, da spielt Glaubwürdigkeit dann die kleinere Rolle.
Vom entsprechenden Chip gesteuert macht sich Luc auf den Weg zu der neuen Einheit, Veronica heftet sich an seiner Fersen, um ihn zu stoppen. Was beide nicht wissen: Lucs Bruder Eric (Jeff Wincott), im Vietnamkrieg gefallen, war eines der ersten Testobjekte des UniSol-Projekts und liegt eingefroren in deren Labor rum...
„Universal Soldier 2“ ist ein TV-Sequel, das auf Sparflamme kocht, für Schauwerte oder eine vernünftige Story war wohl kein Geld mehr da. So passiert kaum etwas, die meiste Zeit verbringen die Charaktere mit Reisen und Reden – als wäre es ein Roadmovie. Doch dafür bräuchte man gute Dialoge, das Gelaber in „Universal Soldier 2“ ist nur leider nicht die Bohne interessant, mal abgesehen davon, dass es sich hierbei um ein Actionsequel handelt. Wenn man den Figuren dann mal nicht dabei zuschaut, wie sie so von A nach B kommen, ist auch wenig los, der Böse scheffelt auf fieselige Weise Geld und nietet unfähige Untergebene um, die Guten starten immer wieder Flucht- und Rettungsversuche, wobei „Universal Soldier 2“ so extrem vorhersehbar ist, dass wirklich nie Spannung aufkommt.
Echte Action darf man dabei nicht erwarten, es sei denn kleine Szenen wie das Niederschlagen einer Wache oder ein Sprung von einem extrem langsam fahrenden Laster zählt man schon als Action. Aber selbst solche Kleinigkeiten sind extrem dünn gesät, erst der Showdown ist mal etwas länger geraten und besteht aus einem kurzen Schusswechsel sowie zwei parallel laufenden Keilereien. Spektakuläres wie im Vorgänger darf man dabei nicht erwarten, es ist noch nicht komplett daneben, aber lockt kaum einen Actionfan hinter dem Sofa vor.
Matt Battaglia ist als fühlender UniSol schwächer als Van Damme und kopiert diesen auch nur. Ist auch vom Drehbuch so vorgesehen, fast alle Szenen, in denen Luc sein Mensch-Sein wiederentdeckt, sind Abwandlungen von Situationen aus dem Vorgänger – nur ausgewalzter und weniger witzig. Chandra West ist unscheinbar, Jeff Wincott macht seine Sache ganz OK. Nur Gary Busey ist mal wieder herrlich als Fiesling, hat aber kaum Screentime.
Alles in allem ist „Universal Soldier 2“ ein riesiger Langweiler, der vorhersehbar, uninteressant und extrem actionarm daherkommt. Immerhin der halbgare Showdown hat ein bisschen was, ansonsten jedoch pure Zeitverschwendung. Lieber das Original oder das Kinosequel schauen.