Upptäck monstret inom dig (Entdecke das Monster in dir).......
Lang lebe das Exploitationsgenre. Niemals totzukriegen, hatte es seine Hochphase in den 70er Jahren; lieferte aber immer wieder teils brauchbare Beiträge im nachfolgendem Jahrzehnt ab. Dann wurde es stiller rund um das Subgenre und lebte in den Anfang 2000ern praktisch wieder auf. Die Qualität schwankte zwischen töricht- billig und sehenswert-gut. Eins hatten sie stets gemeinsam: Die unaussprechliche Härte zog an und die perversen Grenzen des Erträglichen verschwommen drastisch. Das Rape and Revenge Unter Couleur erfreute sich immer einer Art Beliebtheit sich von dem Genre nie distanzierender Fanmeute. Also nix für den Mainstream-Feingeist. So lieferte der Schwede Tommy Wiklund zusammen mit dem Kollegen Sonny Laguna ebenso diesen 2015 entstandenen kleinperligen Schocker "We are Monsters" ab. Wiklund machte sich danach einen Namen mit dem internationalen Horrorfranchisewerk "Puppet Master-Das tödlichste Reich".
Die Australierin Emma fliegt in die Vereinigten Staaten, um ein Ölgeschäft ihres Konzerns abzuschliessen. Danach wird sie von einer Taxifahrerin namens Shirley betäubt und entführt und in ein abgelegenes Haus im Wald gebracht. Dort warten bereits zwei psychopathische Sexualverbrecher auf Ihr geliefertes Frischfleisch. Emma stehen Tage der grausamen Demütigung, Folter und Dauervergewaltigung bevor. Gefesselt und bedroht von ihren Peinigern sucht sie einen Ausweg aus dieser Hölle. Denn der Rädelsführer Jim droht Emma zu ermorden, um danach wie Müll zu entsorgen, wie ihr weibliches Opfer vor Emma.
Ganz dem Prinzip "I spit on your Grave" nachempfunden, funktioniert der Rape'n Revenge Folterporno,wobei die Folter eher durch Demütigung, und Vergewaltigungen zu sehen sind und die recht deftig grafische Gewalt erst so gegen Ende ihren Tribut zollt.
Erwarten darf Zuschauer keine Hochglanzleistung oder pikfeine Anspruchskost. Was aber hier abgeliefert wird, steht jenseits von Amateurgeschmuddel. Das Setting wirkt furchterregend schmoddrig und ekelhaft, die Dialoge fallen stets vulgär aus und die Handlungsdramaturgie, nie frei von den üblichen Genreklischees, wird getragen von Situationsbezogenen Defiziten, die einfach so hingenommen werden müssen, da sonst der Plot zu rapide enden würde. Also wurde künstlich draufgepackt, um angemessene Spielzeit zu erlangen. Nur diese These gerechtfertigt dümmliches Handeln der Protagonistin.
Wobei gesagt werden muss, das die überragende Darbietung von Hanna Oldenburg realistisch konsequent rüberkommt und das dünne Skript beflissen kaschiert und einen halbwegs spannenden Thriller aus dem Nähkästchen zaubert. Nichtsdestotrotz packen Laguna und Wiklund bei der besagten Revenge saftig und bildgewaltig einen drauf und pendeln die quälende Barbarei seitens der männlichen Sadisten um in einen bluttriefenden Folterexzess, der zwar limitiert die Stange hält, aber knallig ausfällt. Auch zu vergleichbaren Werken wird der Rape vergleichsweise weniger ausgeprägt gezeigt, aber umso mehr darf man sich daran erfreuen, wenn im Finale alle widerwärtigen Figuren fetzig ihr krankes Fett wegbekommen.
Sadismus, Folter und Demütigung; ein weiteres Nischenprodukt für Hardcoreglotzer. Nach den USA und Frankreich, darf auch Kötbullar mal zeigen, was unter seinem Können steckt. Das fügt dem Subgenre zwar keine neuen Erkenntnisse hinzu, dürfte aber der Subkultur-Fangemeinde visuelle Befriedigung verschaffen. Kein Highlight, aber zumindest eine kleine Perle des schlechten Geschmacks.
Ist die Erwachsenenfreigabe gerechtfertigt? Heisst, der Kontext spielt die Musik. Aber hier gibt es nichts, aber auch gar nichts zu beschönigen. Dauermissbrauch, schäbige Worte und ekelhafter Sadismus-Gore. Genau dies alles gerechtfertigt eine Freigabe ab 18 Jahren!