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Das koreanische Kino hatte seine Blütezeit im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts. Ein Meisterwerk folgte dem anderen. Dann war es plötzlich vorbei. Nicht unähnlich dem Genre des Italowestern, welches ebenso nur ein Jahrzehnt überlebte. Doch wo der Italowestern wirklich tot ist und blieb, kommt in unregelmäßigen und immer größer werdenden Abständen immer mal wieder ein guter koreanischer Film heraus. Nur ist die Zahl der schlechten Filme deutlich höher. Wo liegt nun Inside Men?

 

Zuerst zur Story:

Ein Staatsanwalt möchte ein korruptes System aufdecken. Ein Gangster will sich daran bereichern und verbrennt sich die Finger dabei. Ein Verleger mischt auch irgendwie mit. Ein Staatsoberhaupt könnte evtl. korrupt sein. Und dann noch ein hinter allem stehender Riesenkonzern, der alle Fäden wohl im Hintergrund zieht.


Hört sich erstmal recht vielversprechend an. Das Problem ist die schiere Masse an Charakteren sowie die Namen. Ist es sonst schon schwer genug, wg. dieser Probleme koreanischen Filmen folgen zu können, ist man die erste halbe Stunde regelrecht erschlagen von der schieren Masse an Informationen, die über einen hereinbricht.

Dann kommt hinzu, dass die Inszenierung bzw. die Story nicht ohne Schwächen (auch logischer Natur) ist, unter anderem auch wer warum am leben gelassen wird, ist immer mal wieder sehr fragwürdig. Auch wer wie mächtig ist, ist anfangs recht schwer zu durchschauen.

Was bei den meisten koreanischen Filmen ja üblich ist, ist dass die Exposition sich wirklich Zeit nimmt, für heutige Sehgewohnheiten mag es ein bißchen zu viel des Guten sein, aber was soll's, so weiß man letztendlich wer von den Charakteren wie tickt.

Was jetzt möglicherweise recht langweilig und kompliziert klingt, wird gegen Ende aber immer eleganter und simpler, so dass das finale Ergebnis aber trotz allem über jeden Zweifel erhaben erscheint.

Dennoch: Ganz klar zu bemängeln ist die simplistische Haltung des Films, bei dem man dann doch die Mangaeinflüsse nicht wegdiskutieren kann. Und doch... man ist unterhalten, befriedigt und hat das Gefühl einen guten Film gesehen zu haben.

Also dann zur Wertung: Eigentlich höchstens 7 Punkte, doch die letzte halbe Stunde ist wirklich so elegant inszeniert, dass ich gewillt bin 8 Punkte zu geben.

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