Review

Review zu „Hail, Caesar !“ (2016)

Ein Film über das Filmgeschäft der 50er Jahre in Hollywood und einen Fixer, der versucht, die Probleme des menschlichen Sauhaufens zu lösen und für eine gewisse Grundordnung zu sorgen.
Damit ist die Grundsituation des neuesten Coen-Films geklärt. Ich habe die beiden Coens bisher bis auf „True Grit“ und „No Country for Old Men“ sträflichst vernachlässigt. Der letztgenannte hat mich aufgrund eines krass aufspielenden Javier Bardem vor längerer Zeit interessiert und „True Grit“ habe ich vor knapp einem Jahr zum ersten Mal im Heimkino gesehen. Dabei fällt mir auf, dass die Coens eine weitestgehend antiklimatische Struktur mit leicht künsterlichem Anspruch ansetzen. Die Filme, wie auch „HC“ sind extrem gut gespielt und mit Top-Stars besetzt. Ich muss auch sagen, dass der Film einen extrem hohen „Production Value“ aufweist. Die Kameraarbeit von Roger Deakins, der Schnitt, Set-Design, Kostümdesign und Make-Up. Man spürt förmlich die Atmosphäre der Filmstudios in den 50er Jahren bis aufs kleinste Detail. Der Film sieht einfach richtig gut aus. Selbst der Wechsel von dem Setting der eigentlichen Filmhandlung in die Settings von einem römischen Sandalenschinken oder einem Western waren nie deplatziert.

Der Film hat einen roten Faden, in dem Brolin die Entführung des Top-Stars Clooney lösen muss, um die Filmproduktion des gleichnamigen Sandalenschinkens fertig stellen zu können. In den 106 Minuten des Films ist der Film aber auch von kleineren Subplots mit Ehrenreich und Fiennes, Johansson und Hill sowie Channing Tatum gespickt. Das führt zu einer Aneinanderreihung von vielen meisterhaften und skurrillen Einzelmomenten und Szenen, die für sich alleine extrem sehenswert sind. Jedoch muss ich sagen dass trotz des roten Fadens stellenweise der Film vor sich hin dümpelt, leicht uninteressant wird und man sich auch mal die Frage stellen kann: „Worum geht es hier eigentlich“ - auch wenn es darum nicht geht ! Ich fühle mich da auch ein wenig an Pulp Fiction und Inherent Vice erinnert, die das gleiche Problem haben. Jedoch bewahren die Qualität der Produktion, die tollen Darsteller und die großartigen Einzelmomente den Film auf hohem Niveau zu bleiben.

Trotz allem war er sehr unterhaltsam, witzig und skurril. Ich habe lange überlegt, ob ich ihm eine 9 oder eine 8 gebe. Oder ein 8er mit 9er-Tendenz – Oder umgekehrt.

„Hail: Caesar ! bekommt von mir 8,5/10 Punkte.

Details
Ähnliche Filme