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Nach dem es Hongkongs Meisterakrobat Jet Li neben Jackie Chan nach Hollywood verschlagen hat, um dort ein Dasein mit netten, aber nicht sonderlich innovativen Actionfilmen zu driften, hat er immer mal wieder Zeit für kleine Abstecher in die Heimat um wieder Hongkong-Filme der Sonderklasse zu drehen. „Sat sau ji wong", so der Originaltitel, gehört als ´98er Jahrgang noch zu der Zeit, wo Jet Li in Hollywood noch nicht der heiß begehrte Actionheld war und mit " Lethal Weapon 4" gerade erst seinen ersten Erfahrungen in den USA machte.
Zusammen mit dem in Hongkong auch als Regisseur bekannten Spaßvogel Eric Tsang ("Mad Mission 1+2") bildet Li ein ungleiches Paar, welches diesem Film einen äußerst komischen Touch verleiht. Positiv hierbei ist jedoch, dass der Film nicht ins Lächerliche abdriftet und Regisseur Wie Tung es schafft, bei "Contract Killer" eine gute Mischung aus brillanten Kampfszenen, dramaturgischen Tiefgang und Witz zu finden. Über die Story an sich brauchen wir uns nicht weiter zu unterhalten, denn es war klar, dass Li hier wieder eine Außenseiterrolle spielt, die durch verschiedene Umstände zum Helden wird. Tsang spielt hier einen trotteligen Gauner mit großer Klappe und gleichzeitig Auftraggeber von Li, der von einen Schlamassel in das nächste stürzt und von Li mehr als nur einmal gerettet wird.
"Contract Killer" ist ein gelungener Buddy-Movie made in Hongkong, der nicht mit waghalsigen Stunts und Actionsequenzen geizt, jedoch viel zu Hollywood Like geworden ist. Wer jedoch auf kurzfristige und actionreiche Unterhaltung steht, wird hier bestens bedient. Der superbe und actionreiche Showdown allein zeigt, wo die besten Actionfilme gedreht werden - und das ist definitiv nicht in Hollywood.

Mich wundert es sowieso immer wieder, dass man einen Actionfilm in Hollywood nicht mehr ohne HipHop-Gepläkere produzieren kann und anscheinend glaubt man, damit vorallen jüngeres Publikum in die Kinos zu locken, was vollkommender Schwachsinn ist. Klar, es wirkt alles obercool bei der noch viel cooleren Musik, aber auch extrem deplaziert bei einigen Actionfilmen.
Bei „Contract Killer" hält sich das Ganze zum Glück noch in Grenzen, aber auch nur weil die Amerikaner hier den Original Score mit der MTV-Mucke ersetzt haben und wir bekommen in Deutschland mal wieder das selbe geboten, da gerade die großen Firmen nur auf die US-Master zurückgreifen. Daher ist es auch total verwunderlich, dass der Film in Amerika und nun auch bei uns von Columbia Tristar ungeschnitten erscheint, da die Amis ja meist ein Patent auf Kürzungen bei asiatischen Filmen zu haben scheinen, weshalb wir froh sein können, dass wir nur mit einer abgeänderten Musik leben müssen.

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