Junge, hübsche Blondine reist nach Hollywood, um dort ein Filmstar zu werden. Leider kommt sie dort zwei Stalkern in die Quere, die ihr zunächst einmal nachstellen. Dann wird die Frau in einen Keller verschleppt, wo die Typen ihre düsteren Fantasien an ihr ausleben...
Schaut man sich Werke wie "The Scavengers", "The Black Gestapo" oder "Love Camp 7" von Exploitation-Pionier Lee Frost an, so waren dessen Filme nicht nur ihrer Zeit voraus, sie hatten auch gerne mal was Provokatives an sich. Mit "The Defilers" sollte das Subgenre des Roughie definiert werden: Also Filme, die nicht nur jede Menge Sex, sondern auch eine düstere Handlung zu bieten haben.
Prinzipiell ist "The Defilers" für seine Zeit sehr freizügig geraten, auf allen anderen Ebenen jedoch nichts Besonderes. Dass selbst der spätere Trash- und Porno-Mogul David F. Friedman ("Blood Feast", "Ilsa - She-Wolf of the SS") erstmals auf dem Regiestuhl aushalf, verleiht "The Defilers" leider keine Qualitätsimpulse. Statt Spannung zu erzeugen, dudelt die immer gleiche Jazzmucke rauf und runter. Den komischen psychotronischen Erzählstil muss man nicht mögen. Selbst bei einem Minimum an Handlung wirkt der Streifen zerfleddert und konzeptlos.
In erster Linie ist "The Defilers" ein frühzeitlicher Softporno und hier erfüllt der Streifen seinen Auftrag sogar recht gut. In zweiter Linie ist der Film ein Drama über ein junges Mädchen mit den falschen Freunden. Als Psychothriller oder gar als Roughie ist der Film leider eine völlige Nullnummer: Härten oder Provokatives gibt es nicht. Der Part im Keller ist viel zu kurz und kaum spektakulär. Auch ein Lee Frost hat mal klein angefangen, zumal es in den Folgewerken bisweilen deutlich besser werden sollte.
An dieser Stelle soll gerne auch ein kurzer Blick auf die etwas kuriose Karriere des Hauptdarstellers Byron Mabe geworfen werden: Dieser spielte vornehmlich in den Siebzigern in allerhand TV-Serien wie "Kobra, übernehmen Sie!", "Cannon", "Rauchende Colts" oder "Kung-Fu" mit. Auf dem Regiestuhl war er hingegen schon mal für groben Unfug wie "She-Freak", "Django Nudo" oder "Space Thing" zu haben. Am Ende seiner Regie-Karriere drehte Mabe sogar einen HC-Porno ("Half the Action", 1980) mit Ron Jeremy.
Fazit: Der Roughie wird hier zur reichlich zähen, verwirrenden und auch frustrierenden Angelegenheit gemacht. Für damalige Zeiten überaus freizügig, heute eher angestaubt. 4 von 10 Punkten.