Review

Der Film „Als die Frauen noch Schwänze hatten“ ist ein echtes Mirakel. Denn wenn man ehrlich ist, handelt es sich bei diesem Film um ganz groben Schrott. Er ist eine klassische italienische Klamotte, deren plakativer Witz und Auswalzen der zum Teil müden bis primitiven Gags sehr an den Nerven des geneigten Zuschauers zerrt. Und trotzdem gelingt es dem Regisseur, dass die Story von einer handvoll Steinzeitmännern, die isoliert aufgewachsen sind und mit Hilfe von Senta Berger und ihrem Stamm den Sex für sich entdecken, irgendwie das Wohlwollen des Zuschauers erobert.
Ich denke, das basiert auf der Musik von Morricone und dem eigentümlichen Wortwitz. Wer diesen Film gesehen hat, wird „Schmackofatz“ wohl bis zu seinem Tod im Gedächtnis behalten. Und zu den unpassendsten Gelegenheiten vorholen. Text und Musik haben unbestritten Kultcharakter, auch wenn zu befürchten ist, dass dieser unfreiwillig ist.
Positiv fallen auch Berger und Gemma auf. Beide spielen recht platt, aber phasenweise überzeugend.
Dem Film ist ferner eine gewisse Naivität zuzuschreiben, die sich nicht nur in der Handlung der Personen, sondern auch in der Ausstattung ausdrückt. Die Kulissen sind liebevoll billig und der Versuch, durch das unmotivierte Hereintreiben zahmer Tiere in den Drehort etwas wie Naturgefühl erzeugen zu wollen, ist so offensichtlich zum scheitern verurteilt, dass man Mitgefühl bekommt.
„Als die Frauen noch Schwänze hatten“ ist ein Film, den man nicht besitzen, aber einmal gesehen haben sollte. Er bietet recht kurzweilige Unterhaltung und ein sehr großes Kulterlebnis. Wenn man die Gags irgendwann nicht mehr ertragen kann, kann man ruhig kur zu mal aufs Klo gehen und kommt spielend in die Handlung wieder herein. Nette, leicht primitive Unterhaltung der seichten Art. Empfehlenswert für alle, die sich für Zoten erwärmen können. Von mir gibt es 6 von 10 Punkten. Für mehr fehlt dem Film entschieden etwas Anspruch.

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