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Ulli (Giuliano Gemma), Grr (Frank Wolff), Maluc (Renzo Montagnani), Put (Lino Toffolo), Uto (Francesko Molé) und Zog (Aldo Giuffrè) sind Urmenschen, die in ihrer Kindheit von ihrer Familie getrennt wurden und zusammen auf einer Insel strandeten. Durch die dortige Isolation kennen sie sowohl Feuer als auch Frauen nicht. Was für Gefahren von beiden ausgehen, lernen sie jedoch im Verlauf des Films: Nach einem Gewitter sieht sich die inzwischen herangewachsene Männerbande dazu gezwungen, das liebgewonnene Eiland zu verlassen, da das Feuer alles dem Erdboden gleichmacht. Auf unbekanntem Boden gestrandet treffen sie dann auch schon bald die größte aller Skurilitäten in ihrem Verständniskosmos: Die Frau. Filli (Senta Berger), ein 'Tier' ohne Fell, dafür aber mit interessanten Kurven und einem neckischen Schwanz (denn damals hatten die Frauen noch Schwänze...), verdreht der Männerschar die Köpfe.

Was aus dieser mittelprächtigen Geschichte gemacht wurde, ist wirklich sehenswert: Selten habe ich einen derart sinnentleerten, dümmlichen Streifen wie diesen gesehen. So sind schon die Dialoge Anlass genug, um die Stirn intensiv zu runzeln. An jeder Ecke lauern hier bescheuerte Neologismen wie z.B. 'Schmackofatz' (=Essen) oder Pomfe (=Keule). Hier war wirklich jemand besonders kreativ und hat seiner Dummheit freie Fahrt gelassen. Aber auch jede andere Handlung der Charaktere macht ihrem Urmenschdasein alle Ehre. Außer sich gegenseitig auf die Rübe zu hauen und sich zu streiten geschieht nämlich nicht wirklich viel. 'Das klingt nach einem guten, leicht zu verstehenden Film für meinen Jüngsten', mag jetzt vielleicht einer denken. Aber hier ist eine deutliche Warnung auszusprechen.

In der Tat, der Humor des Films ist für jeden jenseits der Grundschule eigentlich schon eine ziemliche Zumutung. Aber der eigentliche Inhalt (was man bei richtigen Filmen Story nennen würde) ist eigentlich die Zusammenkunft von Mann und Frau. So verbreitet der Film z.B. die Message, dass das einzige, was besser als essen ist, das 'Pimmelspiel' sei. Senta Bergers leicht bekleideter Körper ist zwar schon das Höchste der Gefühle, da sich aber in der Welt der Urmänner bald alles nur um das 'Pimmelspiel' zu drehen scheint, würde ich trotzdem davon abraten, den Film auf dem nächsten Kindergeburtstag zu präsentieren...

Der Film fällt ganz klar unter die Rubrik 'Trash'. Er ist aber nicht zu vergleichen mit solchen Filmen, die versuchen, ernst zu sein, und dann nur unfreiwillig komisch wirken. Er fällt schon eher in die Troma-Sparte, also die Sorte Film, die versucht lustig zu sein, und dabei eigentlich nur noch peinlich ist. Trotzdem trauhe ich dem Film zu, zumindest in geselliger Runde für einige Lacher zu sorgen. Zumindest der kauzige Kampf mit einem Bär (d.h. Mann im Bärenkostüm) war schon irgendwie zum Schmunzeln, nicht nur, weil Filli ihn 'Bär aus Wien' nennt, sondern, weil er mich doch an den ebenso bescheuerten Bären aus Flash Gordon erinnert.

Was Als die Frauen noch Schwänze hatten aber vom Tromatrash dezent abhebt, ist der Charme, der durch die Musik von Ennio Morricone erzeugt wird. Bei weitem nicht Morricones beste Komposition, aber ausreichend, um den Film zumindest mit Würde untergehen zu lassen. Daneben sorgt Senta Berger mit ihrem Hauch von Kleidung natürlich für ordentlich Schauwerte. Das ist dem Film positiv anzurechnen! Auch kommt eigentlich kaum richtige Langeweile auf, da die Erwartungshaltung bereits in den ersten zehn Minuten aufs Minimum reduziert wird und man sich den Rest des Films immer mit Verwunderung über die gezeigten Dummheiten bei Laune halten kann.

Insgesamt wird einem hier also ein niveauloser Klamauk präsentiert, der in dieser Form wahrhaftig nur in den 70ern entstehen konnte. Man kann ihn als Zeitzeugnis nehmen, man kann versuchen, in ihn einen tieferen Sinn hinein zu interpretieren, aber der Film bleibt dümmlich. Hierfür wurde Frau Berger bestimmt nicht für ihr Lebenswerk ausgezeichnet...

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