Euro-Sleaze-Softsex-Drama, für den man genau diesen Begriff erfinden müsste, wenn es ihn nicht schon gäbe. Im durchwachsenen Oeuvre des Herrn Jess Franco jedoch nur ein Edel-Langweiler, der zurecht keine größere Beachtung fand.
Schon allein die Story um eine Frau, der nach einer Vergewaltigung sämtliche Triebe durchgehen, liest sich spektakulärer als sie es eigentlich ist. Franco versetzt den Zuschauer in die Welt der Reichen und der Schönen, wo die Geduld des Zuschauers ganz gewaltig strapziert wird. So ist die Kamera-Arbeit weitaus gelungener als der Inhalt. Francos Stärken sind die gehübschten Bilder, bei denen allerdings pausenlose Fahrstuhlmusik im Hintergrund dudelt. Noch etwas milchigen Weichzeichner hinzu und fertig ist der nächste Eurosleaze wie vom Reißbrett.
Wen die Kombination aus zähem Drama und Softsex letztendlich ansprechen sollte, darf immer wieder in Frage gestellt werden. Lange Zeit passiert in "Cecilia" rein gar nichts, bevor die nächste kaum prickelnde und uninspirierte Sexszene wie fast schon ein Pausenfüller daherkommt. Die Titelfigur strippt ein bisschen und reitet nackig auf dem Gaul bei tosendem Wellengang den Strand rauf und runter.
Warum diese schmalztriefende Europloitation zwei Jahre später auch noch einen Euro-Cut brauchte, steht zudem in den Sternen. Der im anrüchigen Filmbiz nicht unbekannte Olivier Mathot drehte eine Fassung mit mehreren Flashbacks, um das Ganze rein inhaltlich noch ein wenig in die Länge zu ziehen.
Fazit: Zumindest schön bebilderte, teils jedoch sehr kitschige Schlaftablette, der nur noch der typische Dadadadada-Frauen-Singsang fehlt. Zumindest für Franco-Fans und Eurosleaze-Allesgucker eine Ergänzung, wenn auch keine der gehobenen Güteklasse.
Knappe vier Punkte...