Review

Um zu verhindern, dass Tante Martha (Emmanuelle Riva) ins Pflegeheim kommt, reist Fiona (Fiona Gordon) aus der kalten, kanadischen Provinz nach Paris, wo sie das demente Tantchen nicht antrifft, dafür den Clochard Dom (Dominique Abel) kennenlernt, der sie fortan auf ihrem Irrweg durch die große Stadt verfolgt. Die Anfangsszene, wenn frostiger Wind in die kleine kanadische Bibliothek weht, ist eine Hommage an Chaplins „Goldrausch“ (1925), denn die Filmemacher Abel und Gordon spielen selbst die Hauptrollen in einer melancholischen Komödie, welche an die großen Kinomomente der Stummfilmzeit erinnern soll. Bei wenigen Dialogen gibt es schrägen Humor, pantomimische Momente und einigen Slapstick, allerdings mit dem Charakter einer Nummernrevue, welche durch die eher dünne Handlung verbunden wird. Höhepunkte sind der Tanz von Fiona und Dom im Stehen, sowie die Seniorenvariante im Sitzen kurz darauf, rührend dargeboten von Emmanuelle Riva und dem mittlerweile 83-jährigen Erzkomödianten Pierre Richard in einer kleinen, aber feinen Nebenrolle. (7/10)

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