Verdammtes Fracking. Genau. Mächtige Bohrungen in Gestein zur Gewinnung von Erdgas sind wahrlich umstritten, denn abgesehen von der Verunreinigung des Grundwassers, werden Biozide freigesetzt und tatsächlich kann es auch zu kleinen und großen Beben kommen, wie uns Regisseur David Gidali glauben machen will.
Los Angeles befindet sich mal wieder am Abgrund, denn durch Bohrungen sind kleine Beben entstanden, welche größere nach sich ziehen. Ingenieur Jack und die Wissenschaftler Emily und Gladstone arbeiten an einer Gegenmaßnahme, doch die Zeit arbeitet gegen sie...
Aufgeteilt in drei parallel ablaufende Handlungsstränge ist das Tempo von vornherein recht flott, von den Klischeefiguren erscheinen die wesentlichen sympathisch und der zumeist zweckdienliche Score stampft ordentlich mit.
Die Geschichte folgt natürlich den üblichen Mustern von Untergangsszenarios: In einem Abschnitt kämpfen die Helden um eine Lösung, die Tochter desselbigen ist mit Gleichaltrigen im unsicheren Gebiet unterwegs und anbei gibt es natürlich den rücksichtslosen Unternehmer, der trotz zweier toter Arbeiter weitere Bohrungen anordnet. Hinzu gesellt sich der durchgeknallte Wissenschaftler und die neue Fachkraft am ersten Arbeitstag und schon werden nahezu alle Klischees bedient.
Immerhin sehen die meisten Effekte okay aus. Diverse Erdrisse im Asphalt sind überwiegend realistisch ausgefallen, jene am Strand eher weniger, wogegen einige wenige Explosionen und brennende Hochhäuser passabel gestaltet sind.
Ab und an kommt sogar ein wenig Spannung auf, obgleich die meisten Abwicklungen vorhersehbar sind und das Ende, trotz kleinerer Wendungen wenig überrascht.
Jedoch gerät es durchaus spannend, wenn das Fahrzeug der vier Jugendlichen am Abgrund hängt und mit ihm einer unter der Motorhaube baumelt oder eine Fahrt über aufreißenden Boden absolviert werden muss. Das Timing stimmt bei der Action meistens und auch handwerklich ist für eine B-Produktion nicht viel anzukreiden.
Darstellerisch wird indes nur mäßig performt und bis auf Henry Ian Cusick sind kaum bekannte Gesichter auszumachen.
So wird jemand auf der Toilette zudringlich, Ameisen erahnen Erdbeben und bleiben ihren Höhlen fern und auch ein Hund weiß, wann sich die Erde auftut, warnt allerdings nicht sein Herrchen, während man bei anhaltenden Beben besser nicht mit einer Motorsäge auf eine Palme klettert. Minimale Aufheiterungen kommen zwar gelegen, doch die Kritik gegenüber Fracking wird lediglich angedeutet und natürlich nicht eingehender verfolgt.
Dadurch bleibt mehr Raum für hanebüchene Theorien und Ansätze, wie etwa durch ein Gegenbeben Einhalt zu bieten oder das Zentrum künstlich zu verlagern, wobei dies mit all seinen Nachbeben kaum zu kontrollieren ist. Dann doch lieber in eine Höhle gehen um eine rasche Nummer zu schieben, bevor eventuell ein wenig Steinschlag einsetzt.
Mit geringem Anspruch kann man mit dem Streifen ein wenig Spaß haben, vorausgesetzt, man erwartet keine Originalität, übermäßig brachiale Effekte und oder gar eine fundierte Story.
5,5 von 10