Ich hatte diesen Film in recht guter Erinnerung, nachdem ich ihn vor Jahren im TV gesehen hatte, so zögerte ich nicht mir für wenig Geld die DVD zu besorgen. Beim zweiten Ansehen blieb der Film dann aber doch unter meinen Erwartungen zurück, was ich allerdings nicht darauf zurückführen mag, dass ich die Auflösung nun bereits kannte. Im Gegenteil, von der Handlung war mir relativ wenig im Gedächtnis geblieben und auch bezüglich des Schlusses freute ich mich lediglich erneut auf eine vermeintlich gelungene Pointe. Doch die Freude hielt sich dann doch in Grenzen.
"Unter der Haut" ist auf jedenfall einmal sehenswert; ein relativ flotter Thriller mit etwas Erotik und ob der Charakterentwicklung des Hauptdarstellers stellenweise durchaus auch als Psychodrama zu betrachten. Das hört sich ganz passabel an und im Endeffekt ist es das auch, unter Betonung, dass "passabel" nicht zwangsläufig "gut" oder gar "sehr gut" bedeutet.
Der Grund hierfür liegt meines Erachtens darin, dass die Story mehr verspricht, als sie halten kann. Da wird etwa eine mysteriöse Spur zu antiken, okkulten, indianischen Opferriten gelegt, die im Verlauf der Handlung aber quasi gegenstandslos im Nirvana verschwindet. Ferner versucht der Film durch die erotische Ausstrahlung der sehr kontrovers gezeichneten Pathologin Marina zu punkten, aber als Erotikthriller sind die entsprechenden Darstellungen einfach zu dürftig. Hofft man dagegen auf einen gelungenen Nervenkitzel ob des Rahmens einer "grauenvollen Serie von Ritualmorden" im Stile von "Sieben" etwa, wird man spätestens ab der Hälfte des Films gelangweilt, weil von da an das Sujet des Psycho-, bzw. Eifersuchtsdramas dominiert und die verhaltenspsychologische Entwicklung des Polizisten Percy in den Vordergrund rückt. Die Auflösung der Morde wird völlig nebensächlich abgehandelt.
Der Film funktioniert vor allem dann, wenn die Verhaltensweisen der Akteure nachvollziehbar und glaubwürdig bleiben. Bisweilen aber wirkt so manche (emotionale) Entwicklung doch sehr an den Haaren herbeigezogen, was dem Gesamteindruck dann sehr schadet. Auch bleiben einige Fragen offen, vor allem hinsichtlich Marina, deren Verhalten dem Zuschauer mehr als einmal Rätsel aufgibt. Die Hoffnung am Ende eine hintergründige Auflösung zu ihrer Person und zu ihren Motiven(!) zu erhalten wird enttäuscht.
Fazit: Mit 5.5 Punkten kaum über dem Durchschnitt, aber grundsätzlich sehenswert, nur eben nicht als puristischer Erotikthriller, "Serienmörder"-Horrorstreifen, oder Psychostudie, sondern vielmehr als eine (ungepflegte) Mischung aus eben alledem.