Mikrobiologe Abe Anderson (Sean Maher) und Captain Harold Richards (Caspar van Dien) treiben seit 13 Jahren mit ihrem Raumschiff durchs All, auf der Suche nach dem „Ende des Universums“. Während Harold den Alltag mit militärischer Disziplin bewältigt, widmet sich Abe immer mehr dem Alkohol. Als Harold durch einen Unfall stirbt, ist Abe ganz allein im Nirgendwo…
Es ist schon ein seltsames Raumschiff, das hier durch ein erschreckend sternenloses Weltall schippert und komischer weise nur mit 2 Personen besetzt ist, die zur Beobachtung der Umgebung ein Periskop benutzen müssen. Optisch erinnert das, wie auch die vielen Blinklämpchen in der Zentrale, an 1960er Jahre Science Fiction. Zudem scheint Regisseur Thomas Zellen, nicht zu unrecht, kein großes Vertrauen in seine story zu besitzen, denn er versucht mit der oben beschriebenen Situation das Interesse des Zuschauers zu wecken, bevor er nach 30 min. in einer langen Rückblende von der Rekrutierung der beiden Raumfahrer berichtet. Dass dem Biologen schon hier eine „geringe Stresseffizienz“ bescheinigt wird, macht seinen Einsatz unglaubwürdig, aber handlungsrelevant, denn seine zunehmenden Aussetzer, Vorahnungen und Visionen sind auch schon alles, was es von der 2. Filmhälfte zu berichten gibt. Auch hier wird auf eine chronologische Erzählweise verzichtet. Nicht, dass der Zuschauer nicht folgen könnte, dafür ist die Geschichte zu einfach gestrickt. Es nervt einfach nur. Vielleicht wollen Regie und Drehbuch damit auch die Auflösung von Raum und Zeit am „Ende des Universums“ versinnbildlichen, wobei sich der Zuschauer sich fortwährend fragt, wo das denn sein soll? Ein irgendwann vom Schiff durchbrochener Wall ist der Höhepunkt des Unfugs, abgesehen vielleicht von den beiden klassischen TV-Komödien, bei denen Abe plötzlich die Hauptrolle und Harold seinen blöden Sidekick spielt.
Inhaltlich und optisch misslungen, ist das Spiel von Sean Maher („Serenity“ 2005) und Caspar van Dien („Fire Twister – Feuerhölle L.A.“ 2015) noch das Beste an „ISRA 88“ (Originaltitel), während John Carpenters Ehefrau Adrienne Barbeau („Das Unsichtbare Auge“ 1978, „The Fog“ 1980) in einer Rückblenden-Nebenrolle schon bessere Zeiten gesehen hat. (3,5/10)