Review

Als gar nicht mal so übel, wie ich ihn in Erinnerung hatte, erwies sich " Night Shadows ", der im Deutschen den Titel " Mutant ", manchmal auch komischerweise mit einer Zwei dahinter, trägt. Vor ein paar Jahren hatte mir der Film überhaupt nicht zugesagt, aber beim zweiten Mal ansehen konnte ich diesen Film als netten B-Horror abtun. Regisseur John Cardos inszenierte schon den Spinnenhorror " Mörderspinnen " mit William Shatner, ansonsten sind seine Werke unbekannt. Nach neun Filmen warf er das Handtuch und noch vor Beginn der 90er Jahre war seine Karriere beendet. Immerhin scheint Pechvogel Wings Hauser mal nicht in ein Fettnäpfchen getreten zu sein. Ich habe es schon öfter erwähnt, dass er deutlich mehr könnte, wenn er nur mal die richtige Rolle angeboten bekäme. Zum Beispiel so wie in " Clint Harris ", leider hat dort die Regie versagt.

Josh Cameron (Wings Hauser) will mit seinem jüngeren Bruder Mike (Lee Montgomery) einen Urlaub auf dem Land machen. Doch sie werden vor dem Provinzkaff Goodland von ein paar Rowdies abgedrängt und landen samt Wagen im Flussbett. Zu Fuß begeben sie sich nach Goodland und finden dort eine Bleibe. Am nächsten Morgen ist Mike jedoch spurlos verschwunden. Josh macht sich mit Hilfe der Lehrerin Holly (Jody Medford) auf die Suche nach seinem Bruder. Dabei kommen die Beiden einem Chemiekonzern auf die Schliche, welcher Abfälle in die Erde leitet. Dadurch erleiden die Dorfbewohner Mutationen und verwandeln sich in nach blutgierende Monster. Bevor Sheriff Stewart (Bo Hopkins) merkt was eigentlich Sache ist, ist schon das halbe Kaff infiziert.

Dutzende Horrorfilme fuhren schon auf der Giftmüllschiene, da macht auch " Night Shadows " keine Ausnahme. Der einzige Unterschied besteht darin, dass diese Lösung dem Zuschauer bis zum Schluss vorenthalten wird, aber mal ganz ehrlich, wir können es uns schon denken. Hier leitet ein Chemiekonzern vor Ort giftige Abfälle in den Boden. Schon die Dämpfe reagieren mit dem menschlichen Gewebe und rufen Mutationen hervor. Josh braucht leider den ganzen Film, um das herauszufinden. Erst wird er samt seinem Bruder von der Strasse abgedrängt, anschließend werden sie fast noch von den Rowdies verprügelt und auch der Sheriff will die Beiden anfangs aus dem Örtchen haben.

Kurz darauf finden die Beiden sogar eine verunstaltete Leiche, aber Keiner will ihnen glauben. Am nächsten Morgen ist Mike dann spurlos verschwunden und Josh macht sich auf die Suche. Die vielen Klischees führen uns hier ohne große Wendungen zum Finale, aber es passiert ständig etwas. Kleinere Keilereien, es tauchen immer mehr Leichen auf, zwischendurch mal eine Attacke eines mutierten Menschen. Im Finale fühlt man sich dann eher wie in einem Zombiefilm, wobei das Make up wirklich gut geworden ist und die Mutanten recht gruselig aussehen. Sogar einige spannende Momente kann dieses unbekannte Filmchen verbuchen, zum Beispiel als die vielen Kinderzombies auftauchen und die Lehrerin auf der Toilette bedrängen. Auch bricht im Finale die große Epedemie los. Das halbe Dorf ist hinter Josh und Holly her, man muss sich mit Brettern, Waffen aller Art und Molotov Cocktails seiner Haut erwähren. Leider bleiben richtige Goreeffekte dabei ganz aus. Ausser ein paar Einschüssen, oder aufplatzenden Handflächen gibt es hier nicht viel zu begutachten. Ein paar härtere Szenen hätten bestimmt nicht geschadet. Ich denke das FX Team hier wäre locker dazu in der Lage gewesen.

Stimmig kommt auch die Provinzkulisse daher. Typisch für die 80er Jahre befinden wir uns in einem abgelgenen Örtchen. Gastfreundschaft wird hier nicht gerade groß geschrieben, einige Menschen verhalten sich sehr seltsam und die sich anbahnende Katastrophe kommt quasi wieder ruhig durchs Hintertürchen und fällt den Charakteren erst auf, als es schon fast zu spät ist. Doch Cardos findet einige unheimliche Bilder und fährt auch mit vielen Nebelmaschinen auf. Das 80er Jahre Feeling ist schon gegeben, auch seitens des Scores, welcher zwar nicht vom Hocker haut, aber doch gut gelungen ist, selbst in den gruseligen Momenten, von denen " Night Shadows " schon ein Paar bieten kann.

Seitens der Darsteller kann man auch nicht klagen. Wings Hauser macht einen ordentlichen Job als Josh Cameron und bekam auch eine gute deutsche Synchro verpasst. Bo Hopkins, verkörpert hier den Sheriff, war auch schon in ettlichen Nebenrollen zu sehen, genauso wie Lee Montgomery, der schon als kleines Kind vor der Kamera stand. Die Leistungen der Darsteller siedeln sich beim guten Durchschnitt an, es gibt keine Totalausfälle.

Kleiner Grusler für zwischendurch, mit unheimlicher Atmosphäre, aber typischer Klischeestory. Einen Blick durchaus mal wert, aber nicht zuviel erwarten.

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