Solides Nachtschattengewächs mit toxischen Dampfzombievampiren
Es gibt Leute, die gucken an Halloween immer wieder ihre Lieblinge, Meisterwerke, von Carpenters Klassiker bis "Trick 'r Treat". Und es gibt Menschen, die gehen nicht jedes Jahr auf Nummer sicher und suchen verschollen Genreperlen, die sie noch nie vor der Nase hatten. Enttäuschungsreich, da Gurken hinter jeder Ecke lauern können. Ich gehöre eher zur zweiten Gattung. Das Leben eines Horrorfans am riskanten Limit. Oder so ähnlich ;). Und so fiel mir "Mutant" vor die Füße, ein relativ unbekannter und überraschend guter Zombiefilm, der gerade hierzulande sicher etwas unter seinem Namenschaos gelitten hat und nichts mit dem Roger Corman-Klassiker unter gleichem Namen zu tun hat. Es geht um zwei Brüder auf der Durchreise, die es mit den mutierten Hinterwäldlern einer Kleinstadt zu tun bekommen. Ein kleiner aber feiner Mix aus "The Fog", "Night of the Living Dead" und "Omega Man".
"Night Shadows" ist wie sein Poster, was vor Nostalgie und Mystery trieft. Nicht hervorragend, aber jede Entdeckung wert. Es lohnt sich über ihn zu stolpern. Ein Mitternachtssnack, der einiges an Mehrwert in der Hinterhand hat. Seine Infizierten sind mal etwas anderes, mit ihren qualmend-ätzenden Schleimschlitzen in den Händen. Es sterben auch mal scheinbare Hauptfiguren (und sogar Kinder!) und Unsympathen entwickeln sich zu Sympathieträgern. Es gibt schöne Frauen, ruhige wie actionreiche Momente, die beide funktionieren, und vom Finale hat sich sogar Edgar Wright für sein "Shaun of the Dead" merklich inspirieren lassen. All das macht "Mutant" weit besser als seinen Ruf.
Fazit: egal ob "Mutant", "Night Shadows" oder "Mutant II", diese Nacht der dampfenden Untoten ist ansehnlich und spaßig. Früher Grabbeltisch-Perle, heute Streaming-Entdeckung. Hauptsache sowas verschallt nie. Daumen hoch!