!SPOILER! Nur Weiterlesen wenn ihr wissen wollt, was hinter dem ganzen steckt. !SPOILER!
Was währe wenn die Mondlandung mit Neil Armstrong und Co. nur ein großer Schwindel der US Regierung währe? Sicherlich ist diese These nichts neues und wurde schon bei hunderten Dokumentationen durchgekaut. Alles was diese Theorie bekräftigt oder wiederlegt wurde mehrfach schon Diskutiert und bis ins Detail durchleuchtet.
Immerhin gibt es In den USA hunderte Zweifler, die eine Verschwörung hinter dem für die damalige Zeit unglaublichen Projekt vermuten. "Kubrick, Nixon und der Mann im Mond!" ist hingegen die erste Dokumentation seiner Art, die behauptet Stanley Kubrick hätte Regie bei der Mondlandung geführt, oder doch nicht? Als Kenner von Kubricks Filmen stimmt man dem Kommentar des Sprechers zunächst zu. Klar, die Idee an sich ist relativ Glaubhaft. Denn wer sonst außer den Meister selbst könnte mit soviel Liebe zum Detail etwas dermaßen Gewaltiges Faken. Nach "2001: Odyssee im Weltraum" traute man ihm ein derartiges Projekt auch wirklich zu.
Doch irgendwie scheint die Verschwörungstheorie um Kubrick und Nixon zu schön um wahr zu sein - und das ist sie auch. Schon nach den ersten Minuten vermutet man, dass da irgendwas nicht Stimmen kann. Alles passt zwar vom Grundgerüst irgendwie zusammen und könnte so ungefähr passiert sein (wie bei allen Verschwörungstheorien auch). Es leuchet ein, dass Kubrick der Mann für so ein Projekt sein könnte und die Mondlandung hatte sowieso schon viel zuviel Geld verschlungen, dass man das Risiko eines Fehlschlags eingehen könnte. Doch wer während der Doku genau zuhört, was die Interviewten und der Sprecher im Detail sagen, bemerkt schnell den Wolf im Schaafspelz.
Das liegt allerdings nicht daran, dass es eine Lückenhafte Verschwörungstheorie ist, die Miserable und ohne richtiges Konzept umgesetzt wurde. Nein, "Kubrick, Nixon und der Mann im Mond!" will verdeutlichen, wie einfach man Informationen verdrehen und Manipulieren kann und die Mondlandungsverschwörung ist dabei nur Mittel zum Zweck. Wer sich während der circa 50 Minuten nicht voll auf den Film konzentriert, wird vermutlich gar nicht merken, dass er hinters Licht geführt wurde. Aber spätestens beim zweiten mal und bei voller Konzentration bemerkt man den Schwindel und kann sich köstlich über den Nonsens Amüsieren.
Mit Kubricks Widme Christiane Kubrick, Henry Kissinger und Donald Rumsfeld hat man sich eine wirklich Glaubwürdige Prominenz für ein Projekt dieser Art an Land gezogen. Denen und auch allen anderen Beteiligten werden vorgefertigte Sätze in den Mund gelegt, die für sich alleine garkeinen Sinn ergeben. Erst durch geschicktes Zusammenschneiden und durch das hinzuziehen von Bildern und den Kommentaren des Sprechers entsteht eine einzigartige Audiovisuelle Täuschung.
Hier einige Zitate an denen man den Schwindel deutlich erkennt: "Werner von Braun erkennt es als erster, der Wettlauf zum Mond muss zu einem Event, zur einer riesigen Show gemacht werden. Dieser Gedanke hatte sich bei seinen zahlreichen Begegnungen mit Walt Disney Herauskristallisiert". Auf Hollywood bezogen: "Und man versprach uns was: Wenn ihr das hinkriegt, dann wird schon bei den nächsten Wahlen einer von euch Präsident. Und es stimmte! Ronald Reagan wurde Präsident der USA!".
"Kubrick, Nixon und der Mann im Mond" gelingt es mit Leichtigkeit innerhalb von 50 Minuten und als Doku verpackt einen großen Schwindel zwischen den Zeilen zu verstecken, dabei den Zuschauer über seine tägliche - diese werden heute von jedem ganz Selbstverständlich wahrgenommen - Nachdenklich zu stimmen und gleichzeitig einen zum Lachen zu bringen. Für mich ganz klar die Wertvollste Dokumentation überhaupt. Nicht umsonst erhielt William Karel 2003 den Grimmepreis für die beste Dokumentation. Einfach mal anschauen.