Enthält Spoiler!
Georg Wilsberg in Verkleidung als Bauinvestor (mit Brille). So einen seriösen Eindruck hinterlässt er selten, ist diesmal jedoch notwendig, da er im Auftrag von Anna Springer die Praktiken ihres Vermieters untersuchen soll. Sie vermutet, das sie als Mieterin aus ihrer Wohnung vertrieben werden soll. So erscheint Wilsberg bei dem Bauunternehmer Michael Lobland (Annas Vermieter, gespielt von Christoph M. Ohrt)
als Investor für sein neuestes Vorhaben in Münster. Es geht um den Neubau von Luxuswohnungen am alten Industriehafen, ein Mammutprojekt.
Solche Projekte rufen naturgemäß auch irgendwelche Aktivisten auf den Plan, hier in Form von einer Truppe um den Anführer Mesut Kaharasan, der von Alex (Wilsbergs Ziehtochter) als Anwältin unterstützt wird. Alex kennt Mesut von früher und teilt seine Ziele. Doch Lobland schießt scharf zurück: Erst brennt eine Lagerhalle ab, dann werden Drogen bei den Aktivisten gefunden. Das ganze ruft dann noch eine Sondereinheit der Polizei auf den Plan…
Was diesen 51.Beitrag der Wilsberg-Reihe vor allen Dingen ausmacht, ist die häufige Wendung der Dinge, ja selbst an Wilsbergs Tod sollen wir eine Zeitlang glauben. Die verschiedenen Handlungsstränge kommen geschickt zusammen, und das Ende ist dann auch etwas unerwartet.
Die Geschichte an sich klingt glaubwürdig, die Problematik um die Umwandlung von Wohnungen in Luxuswohnungen und die Sanierung von ganzen Stadtteilen zum Zwecke der Selbstbereicherung ist hochaktuell. Nur das die Verwicklung von Politik und Bauvorhaben auch an die Öffentlichkeit gelangt, ist eher selten. Etwas Rätselhaft die Aktivistentruppe, selbst Ekki als Finanzbeamter hat Schwierigkeiten, sie zu Durchschauen und schließt sich ihr kurzerhand an…
Die Schauspielleistungen sind Wilsberg-typisch auf hohem Niveau, die Produktion auch (Warner Bros. lässt grüßen). Dieser Teil hält locker den Durchschnitt der wahrscheinlich besten Krimiserie im deutschen Fernsehen, daher
8 von 10 Punkten.