Verschwörungsachterbahnen sind lustig... anfangs
"Operation Avalanche" als Mockumentary über die (vielleicht) gefälschte Mondlandung der Amis Ende der 60er zu beschreiben, würde ihm nicht ganz gerecht. Ist das inventive Herzenprojekt doch viel mehr ein Hybrid, der sich schwer in Kategorien und Genres stecken lässt. Wir folgen einem Team blutjunger und naiver CIA-Männer, die in die NASA geschickt werden, um den Stand der Möglichkeiten herauszufinden, in wie weit mittlerweile Mondlandungen möglich wären. Doch was das unerfahrene Team dort erfährt, sollte den Lauf und die Größe der Verschwörungstheorien auf unserem Planeten für immer verändern...
Da soll nochmal einer sagen Filme mit der Found-Footage-Wackelkamera sind ausgereizt, überspielt und mittlerweile nur noch nervig - "Operation Avalanche" verlangt dem (zu recht) gescholtenen Subgenre genug Neues ab, sowohl tonal wie technisch, dass man gerade als Fan von Verschwörungstheorien eine Menge Spaß hat. Allein wie detailgetreu und genial man das 60er-Setting eingefangen hat, lässt einen, gerade bei dem sicher nicht allzu hohen Budget, staunen. Mittendrin statt nur dabei. Eine Schwäche des Films sind sicherlich seine Hauptprotagonisten, die eher verplant als sympathisch rüberkommen. Hinzu kommen tonale Schwankungen, die gewöhnungsbedürftig, gleichzeitig jedoch größte Stärke sind. Zuerst dunkler Humor und sanfte Kritik am US-Vertuschungsapparat, im letzten Drittel dann immer düsterer und ernster werdend. Mit einer wirklich mitreißenden Verfolgungsjagd als Showdown. Paranoia wundervoll verpackt und mit Nachwirkung. Sowohl im Zwerchfell als auch im Kopf.
Fazit: grandioses 60er-Feeling und eine sehr abwechslungsreiche, unberechenbare Found Footage-Stimmung. Mal dunkler Humor, mal nervenaufreibender Thriller. Für Fans der Mondlandung oder eben Nicht-Mondlandung ein gelungener Fund. Kurzweilig und kreativ!