König ist nicht gleich König
Nachdem sich "Black Panther" momentan zu einem der wichtigsten, wenn auch nicht besten, Superheldenfilmen ever mausert, war es Zeit König T'Challas bzw. Chadwick Bosemans bisherige Karriere genauer zu betrachten. Der Mann ist nämlich nicht weniger als ein zukünftiger Superstar. Seine Charisma, seine Kraft, seine Ruhe, sein Look - alles Asse auf der Hand. Er wertet jeden Film auf und reißt jede Szene, ganz unauffällig und unaufdringlich, an sich.
"Message From The King" unterstreicht all das und kann gut als Warm-Up für seine Marvelabenteuer gelten. Gleicher Akzent, gleicher afrikanischer Charakterhintergrund, ähnliche Motive für Rache. Nur wenn man als Marvelheld Erbarmen und Gutherzigkeit zeigt, muss man das in einem kleinen Netflix-Thriller nicht. Da dürfen die zwielichtigen bösen Buben in der morastigen Stadt der Engel, die womöglich deine Schwester getötet haben, ruhig mit einer Fahrradkette (sehr cool, sehr unpraktisch in echt... denke ich) massakriert werden. Dieser King muss kein Vorbild für einen ganzen Kontinent sein. Er will einfach nur Rache und Gerechtigkeit. Ein echter Avenger. Für Erwachsene. Klein, fein, auf den Punkt. Keine Revolution dieser Art von Rache-Actionern, in seinem ruhigen, brodelnden Gang allerdings packend und sehenswert. Inklusive klasse besetzter Nebenrollen, u.a. mit Alfred Molina und Luke Evans. Doch der eigentliche Star ist Boseman, dessen Leinwandpräsenz man sich nicht entziehen kann. Eine raue, konzentrierte Krimigeschichte und spätestens nach dem finalen Mini-Twist: Sonntagnachmittagunterhaltung der besseren Sorte. Nur zum Netflixen, nicht zum Chillen.
Fazit: ein umwegloser Revenger mit einem angehenden Megastar in der Hauptrolle. Boseman ist ein Tier! Gibt es nichts zu meckern, genauso wenig zum übertriebenen Jubeln. Solide!