Der Würger kommt auf leisen Socken (1971)

"Ich bin der beste Schlachter von Wien!" - Otto´s Lehmann´s wenig bescheidene Aussage ist Programm: Der Mann macht die besten Würste in der gesamten Öschi-Weltstadt, die Teile gehen weg wie warme Semmeln. Was die Kundschaft nicht weiß: Otto verwertet keine Tierprodukte, sondern Menschenfleisch. Als auch noch seine hübsche Nachbarin, in die er heimlich verliebt ist, eine Affäre mit einem adretten Reporter beginnt, dreht der fettleibige Schlachter völlig durch...
Hammerharte Trash-Groteske vom Schmuddelsultan Harry Novak. Der Film ist weniger ein Horrorstreifen, sondern mehr eine schwarze Komödie mit satirischem Anstrich. In erster Linie wird "Der Würger kommt auf leisen Socken" (seltenblöder Titel, aber irgendwie passend...) vom kauzigen Spiel des Hauptdarstellers Victor Buono ("Was geschah wirklich mit Baby Jane") getragen. Der wohl proportierte Ami rult den ganzen Film, und schon alleine sein Anblick mit Tirolerhut und Trachtenanzug dürfte für durchnässte Hosen sorgen.
Ansonsten lebt dieses Werk vor allem von seinem bizarren Humor. Die Handlung geht eher gemächlich von Statten, auch allzu Splattriges darf man nicht erwarten (insgesamt gibt es gerade mal drei Morde...), so dass der Streifen eher in die Nähe von "Delicatessen" als in die eines "Bunman - The Untold Story" zu platzieren ist. Einpaar nackige Mädels hüpfen allerweil durch´s Bild, für einen Harry Novak-Streifen ist der Film jedoch überraschend gesittet ausgefallen. Ach ja, die Sets sehen teilweise aus wie Theaterkulissen, but I don´t mind. Dafür werden dem Zuschauer zum Ausgleich noch einpaar schöne Aufnahmen von Wien präsentiert.
Gung Ho sagt: "Nette Trash-Komödie, die gleichzeitig auch als Einstiegsdroge für Something Weird-Newbies funktioniert. Buono Appetito!"