Fünf Jahre, nachdem letzte Sharknado die Ostküste der USA erschütterte, ist die Welt zur Ruhe gekommen dank einer neuartigen Art der Energiegewinnung der Firma Astro-X, mit der sich auch die Atmosphäre stabilisiert. Nun eröffnet Astro-X-Präsident ein Hai-Mottohotel in Las Vegas, als ausgerechnet dort mitten in der Wüste ein Sharknado entsteht. Fin Shepard, zufällig vor Ort, nimmt erneut den Kampf auf und muss feststellen, dass ein weiterer Sharknado Mutter und Sohn in Kansas bedroht. Nichts wie heim, heißt es da.
Jetzt haben Asylum und SyFy Channel, die permanenten Sitzenbleiber der Filmbranche, mal so etwas wie ein lukratives Franchise, dann muß die Kuh natürlich auch gemolken werden und Sequels im Jahresrhythmus geboren und gesäugt. Eigentlich ist dieser bewußt produzierte Trash dabei ähnlich wie ein Autounfall. Man weiß das was man sieht einem nicht gefallen wird und muß trotzdem glotzen. Trashverträglichkeit ist hier aber fast eine zwingend notwendige Eigenschaft, von Logik und Realismus haben sich die Macher eh schon längst verabschiedet und so gilt das alte Sequel-Motto, alles Dagewesene nochmal toppen, übertreiben was das Zeug hält und mindestens alle fünf Minuten einen mehr oder weniger bekannten Gaststar auftreten lassen, nichts anderes ist Sharknado 4. Wie immer herzlichen Dank an die Schlefaz Crew von Tele 5, die das ganze Treiben süffisant ausschlachten und diese Fischsuppe goutierbar machen.
Wir haben also erneut Held Fin der ausrücken muß und erneut wieder neue oder ausgetauschte nervige Familienmitglieder präsentiert, Ehefrau April hat Teil 3 auch überlebt und rennt als Mischung Robocop und Supergirl durch die Prärie (und sieht in jedem irgendwie verbrauchter aus). Apropos Familie, die fliegenden Knorpelfische bringen diesmal ihren großen Bruderden Blauwal mit und auch der Sarknado hat seine gesamte Verwandtschaft mit dabei. Darf ich vorstellen, Oilnado, Firenado, Sandnado, Lightningnado sind dabei, auch der große Bruder Nukenado tritt auf und selbst der zurückgebliebene Cownado ist dabei, schön euch auch mal alle kennen zu lernen, Jungs. Da fällt es fast schon hinten runter, das wohl auch Gary Busey und David Hasselhoff so ziemlich ihre ganze Real Life Verwandtschaft am Start haben. So ein Asylum-Dreh ist halt doch etwas kuschlig familiäres.
Allerdings gefiel mir Teil 3 doch wesentlich besser, als dieser Gestaltwandlungsmado und die doch sehr plump präsentierte, reichhaltige Ansammlung an Filmzitaten, deren Witzgehalt leider viel zu oft nach einem halbleeren Teller Bouillabaisse mit Haifischflossen aussehen. Hier irrt man zwar quer durch Amerika, diverse Sturmvariationen zerstören quer durchs Land diverse Sehenswürdigkeiten, bis auf den Grand Canyon, den macht die Menschheit selbst kaputt. Das ist zwar alles getreu dem dem größer, höher, weiter Motto, aber so langsam wirkt das ganze Szenario doch ein wenig ausgelutscht. Bin gespannt, was sich die Macher da noch im fünften Teil alles einfallen lassen. Man wird aber als Zuschauer auch im Budgetbereich schon ein Abflauen bemerken können. Manche CGI Passagen, wie beispielweise als April ihren nervigen Sohn aus den Fluten rettet, sehen wirklich schon beinahe erlesen beschissen aus.
5/10