Ich muss zugeben, Bildstörung ist mitlerweile auf jeden Fall eines meiner Lieblingsvertriebe. Allerdings hänge ich mit der Besichtigung der Filme etwas hinterher, da ich finde dass sie aktuell mit ihren Veröffentlichungen etwas schwächeln. THE EYES OF MY MOTHER lässt Besserungen erahnen, gehört für mich persönlich aber noch leider nicht zu den großen Würfen.
Natürlich ist der Film hochgelobt und in den meisten Reviews auch für gut bis sehr gut befunden. An sich macht der Regisseur mit seinem Debüt auch alles richtig. Schwarz-weiß geht immer, tolle Schauspieler, ein passender Drehort und ein düsterer Score. Doch der Funke sprang bei mir nicht komplett über.
Ich habe mich wirklich mit dem Werk beschäftigt und verstehe auch auch die Tatsachen, welche mir eher ein Dorn im Auge sind. Aber so ist nunmal das Leben und Kunstwerke (welches TEOMM nun wirklich ist) werden nicht von jeder Person gleichermaßen aufgenommen.
So muss ich zu den negativen Aspekten erwähnen, dass mir die Emotionslosigkeit vor allem am Anfang nicht ganz die Chance gab, die Handlungen nachzuvollziehen.
Die Morde geschehen ausschließlich im Off, was ich grundsätzlich zwar begrüße, hier aber gern das Gegenteil gesehen hätte. Mit einer Schlachtplatte wäre der Film allerdings auch an mir angeeckt. Den ein oder anderen Kill hätte man aber dennoch expliziter in Szenen setzen dürfen und wenn es nur direkt der Erste gewesen wär. Das hätte die bedrückende Stimmung direkt wie ein Faustschlag übel einhageln lassen.
Leider kommt auch die Hauptrolle etwas kurz um noch mehr Tiefe zu erzeugen. Man hasst oder liebt sie nicht, aber das Empfinden wäre mit kurzen VoiceOver-Szenen beim Tagebuch verfassen zum Beispiel schon ausreichend gewesen.
Auch das recht abgehackte Ende hätte ich gern doch etwas expliziter gesehen. So kann man nur erahnen was geschehen ist. Zwar relativ klar, aber doch mit einem kleinen Fragezeichen über dem Kopf.
Fazit:
Talent ist beim Regisseur auf jeden Fall vorhanden und es werden garantiert noch richtig tolle Filme folgen. Mit einer kurzen Laufzeit lässt sich das Werk gut ansehen und rasselt auch nicht vorbei. Es gibt aber noch kleinere Baustellen, vor allem im Spannungsbogen. Für ein Debütfilm muss man aber seinen Hut ziehen.