Die Zukunft. Oder vielleicht auch nicht. Die totalitären USA verbannen ihre Verbrecher, Außenseiter und sonstigen "Social Misfits" in die Wüste. In dem von der Zivilisation abgeschnitten Areal herrschen Anarchie und Kannibalismus. Neuankömmling Arlen (Suki Waterhouse) lernt die Regeln der Wüste auf die harte Tour kennen. Zur Begrüßung werden ihr ein Arm und ein Bein abgeschlagen. Bald schließt sie sich dem muskulösen Miami Man (Jason Momoa) an, der auf der Suche nach einem Kind ist...
What the Fuck!? Als Zuschauer fühlt man sich zu Beginn von THE BAD BATCH (dt: schlechte Charge") wie Protagonistin Arlen: ausgesetzt ohne Peilung was abgeht. Die Wüstenkulisse unter sengender Sonne lässt Erinnerungen an MAD MAX wach werden. Nur anstelle von heißen Öfen mit Golfcaddies. "Wo ist man denn hier gelandet", fragt man sich auch, wenn dann zu süßen Popsongs wie "All That She Wants" und "Karma Chameleon" junge Frauen geschlachtet und verspeist werden. Der Soundtrack (u.a. Die Antwoord, Darkside, Pantha du Prince) und die schicke Videoclip-Ästhetik entlarven den Film schnell als hip und trendy. Aber wen wundert's: sitzt doch auf dem Regiestuhl die Engländerin Ana Lily Amirpour, die schon in A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT stilistisch Trends setzt.
Eine Hymne auf die Ausgestoßenen. Arlen bastelt sich eine Prothese wie Rose McGowan in PLANET TERROR. Nein, keine mit der sie rumballern kann. Aber eine mit der ihre Sexiness und die Fähigkeit Ärsche zu kicken wieder hergestellt ist. Es folgt ein wilder Rave in Staub und Dreck unter der Leitung von Oberguru "The Dream" (Keanu Reeves im Ludenlook mit Bauchspeck und Schnauzer). Dann wunderschöne, psychedelische Aufnahmen vom Nachthimmel in der Wüste. Der Film wird zum berauschenden Trip.
Irre, witzig, freaky und punkig. Mit einer Laufzeit von über zwei Stunden ist THE BAD BATCH aber eindeutig zu lang, besonders auch weil durch die hypnotisch in die Länge gezogenen, oft dialoglosen Szenen zwar eine intensive Stimmung, aber keine Hochspannung erzeugt wird. Es bleibt ein stylischer Wüstenritt irgendwo zwischen MAD MAX, PUNISHMENT PARK und
Hauptdarstellerin Suki Waterhouse (STOLZ UND VORURTEIL & ZOMBIES) ist BFF mit Cra Delevingne und Selena Gomez. Jason Momoa (aktuell: Aquaman in JUSTICE LEAGUE) kommt als muskulöser Fleischberg mit fettem "Miami Man"-Brusttattoo und dazu passender weißer Don-Johnson-Hose echt cool. Keanu Reeves (MATRIX, SPEED) kann mittlerweile eh machen was er will und es passt. Versteckt in einer Nebenrolle als abgewrackter, stummer Penner: Blödelikone Jim Carrey (DUMM UND DÜMMER, DIE MASKE); dialoglos und besinnlich.
"Kühe stehen in ihrer Scheiße, weil sie Kühe sind. Schweine stehen in ihrer Scheiße, weil sie Schweine sind."
Fazit:
Stylisch bizarr.