Neruda (2016)

Inhaltsangabe

von PierrotLeFou

Óscar Peluchonneau [eine an Óscar Peluchonneau ...

... Bustamante angelehnte Fiktion Pablo Larraíns] ist der Sohn einer Hure - und der Sohn von Olivier Peluchonneau, einer gewichtigen Größe des Polizeiapparats, die Óscar jedoch nie als leiblichen Sohn anerkannt hat. Ehrgeiz treibt Óscar an: der Ehrgeiz, ein herausragender Polizist zu sein. Doch Ansehen und Anerkennung kommen ihm kaum zu: Er muss feststellen, dass vielmehr Pablo Neruda, der große chilenische Dichter, der bald nach seinem Eintritt in die Kommunistische Partei - und aufgrund seiner Anklage Videlas im Jahre 1948 - verfolgt und insbesondere von Óscar Peluchonneau gejagt wird, solche Erfolge für sich verbuchen kann.
Und Neruda, der Bonvivant und kommunistische Dichter des Volkes, lebt fortan im Untergrund, organisiert dort den Widerstand, verfasst die größten Teile seines "Canto General" (1938-1950) und flieht beständig vor seinem Häscher, der Nerudas Werk liest, den Dichter für seine Art zu leben, für seinen Erfolg und seine Beliebtheit beneidet & zugleich verachtet und mit dessen Ergreifung endlich zu Ruhm gelangen könnte. Und während Neruda sein Leben auf der Flucht zu einem abenteuerlichen Kriminalstück werden und seinem Jäger mitunter kleine Notizen zukommen lässt, sieht sich Peluchonneau ohnmächtig zu einer Nebenfigur der Geschichte Nerudas werden. Das Spiel zwischen Jäger und Gejagtem erlebt schließlich in den verschneiten Anden seinen Gipfelpunkt.
Und während die beiden Männer sich mit den eigenen Geschichten beschäftigen, zeichnet sich im Hintergrund bereits Pinochets Eindringen in die chilenische Geschichte ab.