Review

Rachel geht es nicht gut. Sie fährt täglich mit dem Zug zur Arbeit. Sie hat ein Zimmer bei einer Freundin, doch ein richtiges Familienleben ist schon länger nicht mehr Bestandteil von Rachels Leben. Sie ist Alkoholikerin und hat sich ein ums andere Mal daneben benommen, so dass ihr Mann Tom sich schlussendlich von ihr getrennt hat. Er hatte eine Affäre mit Anna, mit der er inzwischen auch ein Kind hat. Rachel fährt jeden Tag an einem Haus vorbei, wo eine attraktive junge Frau mit ihrem Mann lebt. Doch auf einmal, obwohl beide eine glückliche Beziehung zu führen scheinen, sieht Rachel aus dem Zug heraus einen anderen Mann dort. Sie beschließt darauf in ihrer ehemaligen Nachbarschaft, denn Rachel hat zwei Häuser weiter gewohnt, den Mann, der sich als Scott herausstellt, anzusprechen, dass seine Frau Megan ihn betrogen hat. Doch Megan ist verschwunden. Alles scheint so zu sein, als wenn Scott oder der unbekannte Mann einer der Täter ist. Und dann kommt der Verdacht auch auf Rachel, doch die Beziehung zwischen Rachel, Megan und Anna ist anders und tiefsinniger, als man es am Anfang glauben mag. Und das verworrene Spiel unter der Sucht und den dadurch nebulösen Ereignissen, will im Verlauf aufgeklärt werden.

Wertung:

"A Girl on the Train" ist ein passender Titel für einen Film, der irgendwo zwischen Drama und Thriller angesiedelt ist, denn er beinhaltet Elemente aus beiden Genres. Vordergründig jedoch ist der Aspekt des Dramas zu sehen, denn die Geschichte, die hier erzählt wird, ist in erster Linie extrem tragisch mit einem zwar nicht ganz unerwartetem Ende aber doch überraschender, als es zu Beginn zu erahnen war. Der Film will den Zuschauer glauben lassen, dass bestimmte Ereignisse so eintreten, wie sie typischerweise eintreten würden, und das führt leider dazu, dass dieser Film weniger gut abschneidet als es hätte sein können. Manchmal ist es auch gut so, wenn Ereignisse so erscheinen wie sie scheinen und nicht explizit ins fast schon Gegenteil gekehrt werden, denn dadurch wird der Film erst vorhersehbar (ich muss leider so wage bleiben, denn sonst besteht hier Spoilergefahr).

Der Film ist vom Schauspielerischen her ganz in Ordnung aber keine Glanzleistung. Lediglich Emily Blunt als alkoholkranke Rachel kommt noch recht gut zur Geltung, alle anderen bleiben im Einheitsbrei verborgen. Ein Film, den man durchaus sehen kann, der bestimmte Aspekte auch beleuchtet, die es so auch nicht in anderen Filmen dieser Gattung gibt, aber dennoch zu wenig außergewöhnlich, als dass jetzt eine Topwertung übrig bleiben würde. Insgesamt gibt es knapp über 06/10 Punkte. Langweilig ist er nicht, mir aber insgesamt durch das gewollt Unvorhersehbare zu vorhersehbar. Eine definitive Sichtungsempfehlung kann ich dieses Mal hier leider nicht aussprechen.

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