Review

Die Freunde Cat , Ben , Josh und Jennifer fahren an einen See um sich zu entspannen . In einer einsamen Waldhütte wollen sie ein paar schöne Tage verbringen und feiern . Die sehr offenherzige Cat lädt auch noch gleich den Wanderer Mark zu ihrer ersten Party ein . Nach einem Tag am See , trifft man sich am Lagerfeuer um Bier zu trinken und " Truth or Dare " zu spielen . Kann das gutgehen ? ...

ACHTUNG ENTHÄLT SPOILER !!!!
Schon die Eingangssequenz verrät - das kann nicht gutgehen ! Da läuft ein eindeutig sehr nacktes Paar durch den Wald , wird aber mal überraschenderweise weder von hinterwäldlerischen Irren , Zombies , noch einem Alien verfolgt . Stattdessen verschwindet das Pärchen friedlich im Wasser eines Sees , denn der Ort steht unter einem Bann , welcher in Menschen das sexuelle Verlangen steigert .
Der Ansatz ist natürlich wirklich ungewöhnlich , haben wir es doch hier mit einer Art Lovecraft Geschichte im erotischen Bereich zu tun . Denn wie z.B. in " Die Farbe aus dem All " verändert auch hier ein verstecktes außerweltliches Wesen die Umgebung und die Verhaltensweisen der Menschen . Wuchsen in " Die Farbe aus dem All " die Feldfrüchte zu grauenhaft schmeckenden Riesen heran und verhielten sich Mensch und Tier verrückt , so entstehen hier Pilze , die Geschlechtsteilen oder Früchte , die Brüsten ähnlich sehen , und wird hier die Libido der Anwesenden erhöht . Ein paar der typischen lovecraftschen Tentakel mischen , in " Harvest Lake " , zusätzlich mit .
Doch ist der Film leider nicht so interessant , wie sich dieser Ansatz anhört , sondern so langweilig , wie sich die obere Zusammenfassung der Geschichte liest . Spannung ( egal ob nervenzerrender oder erotischer Natur ) entsteht hier nämlich so gut wie keine . Dabei hätten sich eben diese beiden Spannungen sogar gegenseitig erhöhen können . Doch es gelingt dem Film nie die ansteigende Libido der Figuren , und damit ja das mysteriöse Verhalten der Figuren , passend zu transportieren . Denn ungewohntes , auch erotisches , Verhalten , also eine Verhaltensänderung , die man als Zuschauer auch als solche erkennt , erhöht das Unbehagen des Zusehers . Wenn sich eine Person in einem Punkt komplett untypisch verhält , dann kann doch noch mehr im Argen sein !
Das Problem ist jedoch , dass die behauptete Verhaltensveränderung für den Zuschauer kaum zu erfahren ist . Wenn da Veränderungen zu sehen sind , dann sind sie schon nicht mehr subtil , sondern kaum existent . Cat wirkt nämlich schon auf der Fahrt ( Pardon ) wie eine Schlampe und auch Jennifer lässt sich , kaum ist man vor Ort und kann noch gar nicht der Ausstrahlung des Wesens erlegen sein , dazu überreden als Geburtstagsgeschenk für Ben mit Cat zusammen einen Dreier zu machen . Das sich Ben dabei nicht lange bitten lässt , wird wohl kaum verwundern oder jemand auf eine fremdartige Beeinflußung zurückführen . Josh ist homosexuell und würde gerne mit dem ebenso veranlagten Mark in der Kiste / im Zelt landen . Als dann genau diese Akte eintreten , kann man ja nicht gerade behaupten , dass sie der Ausstrahlung des Ortes zu verdanken sind . Entweder hätten man die Charaktere anfangs komplett zugeknöpft darstellen oder ihr späteres Verhalten wesentlich enthemmter zeigen müssen .
Bis ES dann erst einmal geschieht ( übrigens auch alles nicht sehr erotisch eingefangen ) , passiert nicht viel mehr , als in anderen " Junge Leute fahren an den See Filmen " passiert , bis sonst der maskierte Killer auftaucht . Man zieht sich um , sitzt rum , geht rum .
Nur eine surreal wirkende Szene , als sich die Freunde am See aufhalten , Jennifer mal eben alleine im Wasser verschwindet , Cat & Ben an den zweideutig gewachsenen Pilzen zu lecken versuchen und Josh sich ebenfalls alleine am Ufer überlassen bleibt , ist ungewöhnlich genug um ( bis auf die absolute Endszene , die ich mal nicht verraten möchte ) im Gedächtnis zu bleiben .
Ist die „ große Nacht „ erst einmal vorbei , dann geht es nur noch darum Josh , der sich noch normal verhält , zu erwischen . Denn Ben , Cat und Jennifer verhalten sich nun wie Infizierte in jeder x-beliebigen Körperfresser Version .

Fazit : Ein erotischer Lovecraft . Für das Thema überraschend prüde ( wohl weil aus den USA ) gedreht . Ein ungewöhnlicher , aber verschenkter Ansatz und auch nicht viel spannender als mit Oma und Opa an den Teich zu fahren um die Enten zu füttern ... 

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