Der immerhin von Teilen des ZAZ-Teams gemachte „Hot Shots“ ist eine der wenigen Klamaukstreifen, die eine würdige Alternative zu „Die nackte Kanone“ bilden.
Topper Harley (Charlie Sheen) ist ein grandioser Flieger, doch hat den Job nach Problemen hingeschmissen und lebt zurückgezogen. Man holt ihn zurück, um bei der Aktion ’Schläfriges Wiesel’ mit zu fliegen. Die Piloten werden hart trainiert, denn sie sollen einen Angriff auf die Waffenfabriken von Saddam Hussein (Jerry Haleva) fliegen. Topper trainiert so gut er kann – und verknallt sich auch noch in die Psychiaterin Ramada Thompson (Valeria Golino)…
Klingt bekannt? Ist es auch, denn bei „Hot Shots“ handelt es sich um eine Parodie. Die Handlung orientiert sich grob an „Top Gun“, doch hier wird verarscht, was nicht bei drei auf den Bäumen: „Rocky“, „Der mit dem Wolf tanzt“, „Der stählerne Adler“ usw. Dabei sind es vor allem Schlüsselszenen wie die Gesangseinlage aus „Die fabelhaften Bakerboys“, die Treppenszene aus „Vom Winde verweht“ und die Essensspielchen aus „9 1/2 Wochen“, sodass man die Parodien auch versteht ohne die entsprechenden Filme gesehen haben zu müssen. Obwohl es natürlich noch lustiger ist, wenn man die Vorlage kennt.
Was die Trefferquote angeht, da haben die Autoren (Jim Abrahams aus dem ZAZ-Team und deren enger Kumpel Pat Proft) es geschafft eine genauso hohe Trefferquote wie „Die nackte Kanone“ zu erreichen: In nahezu jeder Szene hagelt es absurden Slapstick, egal ob sich das Training der Rekruten in einen tanzenden Reigen verwandelt oder ein armer Pilot nach einem Unfall noch mit dem Kopf in einer Tür eingeklemmt. Auf jeden Fall sind die Gags jedes Mal köstlich getimt, Rohrkrepierer sucht man vergeblich.
Zwar ist „Hot Shots“ etwas oberflächlich und der Humor richtet sich klar nicht an Feingeister, doch das ist nicht weiter schlimm, zumal man auch in der deutschen Synchro den Humor köstlich beibehalten hat. Denn Namen wie Fischauge oder halt Aktion ’Schläfriges Wiesel’ treffen den Gaga-Ton des Films genau.
Charlie Sheen nimmt hier das eigene Machoimage sehr gelungen aufs Korn und auch sonst lassen sich ein paar bekannte Gesichter aus Hollywoods zweiter Reihe, wie z.B. Cary Elwes, blicken. Altstar Lloyd Bridges mimt auf köstliche Weise den trotteligen Vorgesetzten der Chaotentruppe und Jerry Haleva sieht Saddam Hussein doch ziemlich ähnlich.
Für Freunde der leisen Töne ist „Hot Shots“ sicherlich nichts, aber wer den ZAZ-Humor mag, der bekommt hier eine wunderbar bescheuerte Komödie mit lauter gut sitzenden Gags geboten. Kein Wunder, dass der Film eine Fortsetzung nach sich zog, die sogar noch etwas besser als der erste Teil ist.