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John Waters goes WIP? Nach zwei Frauenknastfilmen ("Prison Girls" von 1972 sowie "The Concrete Jungle" von 1982) wollte Regisseur Tom DeSimone eine Parodie auf das Genre drehen. Darin geht es um eine Besserungsanstalt für kriminelle Frauen, in der jedoch nichts als der übliche Knastalltag herrscht. Außer Spesen nix gewesen. 

Nur zur gerne hätte man sich ein deftiges Anarcho oder zumindest eine wilde Satire gewünscht - doch dann fabrizierte DeSimone letztendlich sogar einen der weniger guten Genrebeiträge. Dass das Ganze eine Komödie hätte werden sollen, fällt nicht weiter auf. Statt dessen geht das Drehbuch völlig nach Schema F vor: Ein bisschen Duschen, ein bisschen Prügeln und selbst der Knastaufstand darf am Ende nicht fehlen. Wer nur einigermaßen mit dem WIP-Bereich vertraut ist, wird schnell enttäuscht sein, dass es 1986 keine Neuerungen mehr gab. 

Selbst Troma hätte hier wohl die wilde Anarcho-Keule geschwungen. Dabei war Potential durchaus vorhanden. Die handwerkliche Umsetzung ist mehr wie ordentlich und sogar ein bisschen Geld stand zur Verfügung. Leider sorgt das überraschungsarme Drehbuch ziemlich schnell für gähnende Langeweile, so dass nicht mal mehr Komplettisten auf ihre Kosten kommen. 

Wendy O. Williams als prügelnde Punkerbraut ist da fast schon zu schade für den Film, denn sie schafft es selbst aus einer Nebenrolle einen markanten Auftritt zu zaubern und ist somit die interessanteste Figur im ganzen Aufgebot. Die Rolle der beleibten bösen Aufseherin hätte tatsächlich von einem Mann wie etwa Travestiestar Divine übernommen werden sollen, doch letztendlich ging die Rolle an Pat Ast, die schon in diversen Andy Warhol-Werken zu sehen war. Sybil Danning machte aus ihrem Part eine Ilsa-Parodie.

Fazit: 08/15-WIP, dem man kaum anmerkt, dass eine Satire geplant war. Ziemlich humorfrei und völlig schablonenhaft. Gerade noch anschaubar. 4 von 10 Punkten.  

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