Und wieder mal geht eine dieser mir überaus suspekten Initiationsriten, welche bei allen Studentenverbindungen an den amerikanischen Universitäten Usus zu sein scheinen, mit Karacho in die Hose. Diesmal müssen Taffy (Brinke Stevens) und Lisa (Michelle Bauer) nachts in eine Bowlingarena einbrechen und zum Beweis eine Trophäe daraus entwenden, aber erst, nachdem ihnen von der gestrengen Leiterin Babs (Robin Stille, The Slumber Party Massacre) gehörig der Arsch versohlt wurde. Ihnen zur Seite stehen mit Calvin (Andras Jones, A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master), Keith (John Stuart Wildman, Terror Night) und Jimmie (Hal Havins, Night of the Demons) drei dusselige Nerds, die eben beim flotten Spannen erwischt wurden. In der Bowlinghalle stolpert das fidele Quintett als erstes über Punk-Chick Spider (Linnea Quigley), die gerade dabei ist, den Laden auszuräumen und bei ihren kriminellen Tätigkeiten gefälligst in Ruhe gelassen werden will. Und dann kommt es auch schon zum fatalen Mißgeschick. Der eingesackte Pokal fällt unglücklich zu Boden, bricht auf... und heraus schlüpft ein potthäßlicher Imp (Stimme: Michael Sonye)! Erst ist die verunglückte Mischung aus Kobold und Dschinn noch nett und erfüllt fröhlich Wünsche, doch dann zeigt das Biest sein wahres Gesicht, riegelt das Gebäude ab und verwandelt Babs' Freundinnen Rhonda (Kathi O'Brecht) und Frankie (Carla Baron) - die sich mit ihrer Chefin ebenfalls in die Arena geschlichen haben - in Dämonen. Der Kampf ums Überleben beginnt.
Wie die Titel Sorority Babes in the Slimeball Bowl-O-Rama bzw. Beast You! schon andeuten, sollte man diesen von David DeCoteau inszenierten Streifen auf keinen Fall ernst nehmen. Sorority Babes ist ein preisgünstig produziertes Fun-Horror-Flick, mit klarer Betonung auf Fun. Der Horroranteil ist ausgesprochen harmlos, Brutalitäten werden bestenfalls dezent angedeutet, und blutiges Gekröse wird sowieso zur Gänze ausgeblendet und findet verstohlen im Off bzw. im Dunkeln statt. Dafür hagelt es launige Dialoge, dumme Aktionen und lausige Spezialeffekte am laufenden Band. In der populären Kategorie "selbstzweckhafte Nuditäten" punkten einmal mehr Brinke Stevens (The Slumber Party Massacre) und Michelle Bauer (The Tomb); lediglich die ansonsten verläßliche Linnea Quigley (The Return of the Living Dead) enttäuscht in dieser Hinsicht und bleibt bis zum Ende zugeknöpft (was nichts daran ändert, daß sie auch hier wieder mal eine coole Socke ist). Durch die teils verspielte, teils alberne Lockerheit, mit welcher der bescheuerte Plot (der natürlich hanebüchener Quatsch zum Quadrat ist) umgesetzt wurde, entsteht ein gewisser unbekümmerter Camp-Charme, der dem Film gut zu Gesicht steht. Es gibt unzählige B-Movies, die nach diesem anspruchslosen Muster heruntergekurbelt wurden, aber so richtig funktionierte das Ganze nur in den 1980er-Jahren. Selbst Regisseuren wie David DeCoteau (Creepozoids, Nightmare Sisters, Dr. Alien) und Jim Wynorski (The Lost Empire, Deathstalker II, Not of This Earth), die diese Technik perfekt beherrschten, kam bereits im Folgejahrzehnt der spitzbübische Charme und die sympathische Unbefangenheit nach und nach abhanden, sodaß ihren späteren Werken einfach das gewisse Etwas fehlt.
Dieses gewisse Etwas ist in Sorority Babes jedenfalls in Hülle und Fülle vorhanden. Kein Zweifel, der etwa neunzigtausend Dollar billige Streifen ist grober Unfug von der ersten bis zur letzten Minute, allerdings ist er flott und abwechslungsreich genug inszeniert, um Fans von trashigen Schlockern auf angenehme und kurzweilige Art und Weise die (überflüssige) Zeit zu vertreiben. Dazu tragen auch die schrägen Einfälle bei, mit denen Sergei Hasenecz' Skript gespickt ist. Mit dem schwerhörigen Hausmeister (George 'Buck' Flower, They Live) gibt es witzige Verständigungsprobleme, der Imp läßt dermaßen lahme Sprüche vom Stapel, daß die Augen reflexartig nach oben rollen, ein abgetrennter Kopf wird als Bowlingkugel zweckentfremdet, eine aufdringliche Domina wird mal eben abgefackelt, und eine der Dämoninnen sieht aus wie eine Teilnehmerin am Bride-of-Frankenstein-Amateur-Lookalike-Contest. Sehr schön ist auch die "tragische" Hintergrundgeschichte des armen Tropfs, der doch nur seine Bowlingkünste mit Hilfe schwarzer Magie verbessern wollte, welche der Hausmeister zum Besten gibt, ohne die Miene zu verziehen. Die wenigen Spezialeffekte gehen auf das Konto von Craig Caton (The Return of the Living Dead), der in weiterer Folge u. a. im Team um Stan Winston bei Jurassic Park mitarbeiten durfte. Seine ziemlich unbeweglich geratene Imp-Puppe kann zwar zu keiner Zeit überzeugen, fügt sich somit jedoch auch nahtlos in die amüsant-trashige Grundstimmung ein. Und mal ehrlich: Wer bei einem Filmtitel wie Sorority Babes in the Slimeball Bowl-O-Rama mehr erwartet als amüsanten Trash, dem ist eh nicht mehr zu helfen.