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„Azhar": Ein Spiel mit dem Schicksal

Azhar bietet einen interessanten Einblick in das Leben eines der umstrittensten Sportler Indiens, und Emraan Hashmi liefert eine solide Darbietung als Titelheld, die die emotionalen Höhen und Tiefen von Azhar authentisch einfängt. Regisseur Anthony D'Souza nutzt eine dynamische Erzählweise, die sowohl die sportlichen Erfolge als auch die persönlichen Kämpfe des Protagonisten gut balanciert. Die Rückblenden sind geschickt integriert und verleihen der Handlung eine nostalgische Tiefe.

Jedoch ist der Film nicht ohne seine Schwächen. Die Fokussierung auf die dramatischen Aspekte und das gelegentliche Klischee in der Erzählweise können den Eindruck hinterlassen, dass die Geschichte nicht die nötige Tiefe erreicht, um das komplexe Thema des Match-Fixings voll zu entfalten. Kritiker haben auch bemängelt, dass der Film einige Aspekte von Azhar's Leben romantisiert und eine zu glatte Darstellung der Ereignisse bietet, was den realen Konsequenzen der Skandale nicht gerecht wird.

Die musikalische Untermalung ist gelungen und passt gut zum Geschehen, kann jedoch nicht über die teils flache Charakterentwicklung hinwegtäuschen. Insbesondere die Nebenfiguren bleiben oft blass und tragen nicht zur emotionalen Intensität bei, die eine solche Geschichte erfordert.

Insgesamt ist Azhar ein fesselnder, aber ambivalenter Blick auf die Karriere und das Leben eines Sportlers, dessen Erbe durch Skandale geprägt ist. Der Film regt zum Nachdenken an, lässt jedoch einige Fragen offen, die im Kontext von Sport und Ethik bleiben. Zuschauer, die sich für Cricket und die Geschichten hinter den Spielern interessieren, werden sicherlich auf ihre Kosten kommen, während andere möglicherweise eine differenziertere Auseinandersetzung mit den behandelten Themen vermissen.

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