1944, einige Wochen nach der Landung der Alliierten in der Normandie:
Captain Evan Blackburn (Sean Patrick Flanery) wird ins Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte in Milton Hall beordert.
Dort erwarten ihn bereits General Reinhardt (Stephen Lang) und Sergeant O´Malley (Tom Sizemore) die ihn für eine besondere Spezialmission ausgewählt haben:
Ein Attentat auf Hitler soll in einigen Tagen erfolgen und Adam von König (Johannes Herrschmann), ein Mitglied des militärischen Widerstandes um den Kreisauer Kreis, soll nach Hitlers Tod zum neuen Kopf der nachfolgenden Regierung werden.
Laut Reinhardt sind die westlichen Regierungskreise Stalin gegenüber misstrauisch, da dieser 1939 einen Nichtangriffspakt mit Deutschland geschlossen hatte und sich mit hoher Sicherheit in Folge der abzeichnenden Niederlage der deutschen Streitkräfte einige neue Territorien unter den Nagel reissen möchte.
Eine neue deutsche Regierung mit westlicher Unterstützung würde dem sowjetischen Diktator einen Strich durch die imperialistische Rechnung machen.
Zudem ist König im Besitz von Dokumenten die Informationen über die Pläne einiger hochrangiger Nazis in Bezug auf die Zukunft der NSDAP enthalten.
Blackburn und ein kleines Team soll per Flugzeug bis Ostpreußen gebracht werden, dort per Fallschirm abspringen und an einem vereinbarten Treffpunkt mit von König Kontkat aufnehmen.
Und so befindet sich Blackburn schon bald an Bord eines Fliegers doch dann gerät die Maschine unter Flakfeuer und stürzt ab.
Blackburn und sein Team bestehend aus den Soldaten Sites (Eric Ladin), Dix (Tom Padley) sowie Edward (Kip Pardue), ein Mitglied der Besatzung, schaffen es unverletzt dem Chaos zu entkommen sind aber meilenweit entfernt vom Zielgebiet und geraten schon bald in Konflikt mit einer Gruppe deutscher Soldaten und geraten in Gefangenschaft.
Unerwartet erhalten sie Hilfe von Major Kulkov (Pasha D. Lychnikoff) und seinem Trupp die Ruck-Zuck kurzen Prozess mit den dutzend SS - Landsern machen.
Natürlich will Blackburn wissen was ein Trupp russischer Soldaten so weit hinter den feindlichen Linien macht und auch Kulkov ist neugierig was Blackburn und seine Männer in die ostpreußische Wildnis verschlagen hat.
Und so tischen sich beide Seiten falsche Tatsachen (Unterstützung des polnischen Widerstandes bzw. Sprengen von Bahngleisen) auf, was nur dazu führt das sich Misstrauen in beiden Gruppen breitmacht.
Im Haus eines Mitglieds des Widerstandes, Oskar Halminski (Rutger Hauer), wird zunächst Rast gemacht und schließlich auch das gegenseitige Misstrauen (zunächst) überwunden.
Plötzlich taucht Elke Schröder (Julie Engelbrecht), eine Freundin von Oskar, Mitglied des Kreisauer Kreises und Sekräterin eines hochrangigen Mitglieds der SS, auf
Elkes Vorgesetzter Krauss (Michael Epp) plant offenbar sich mit einer großen Menge Goldes aus dem kurz vor der Niederlage stehenden Vaterland zu verkrümeln und den Kampf für die "Herrenrasse" woanders fortzusetzen.
Dummerweise erscheint ein weiterer Besucher der mehr unangenehmen Sorte:
Visser (Martin Bermoser), SS - Mann und Krausses rechte Hand, mit dutzenden SS - bzw. Wehrmachtssoldaten als Rückendeckung der Elke als Verräterin am Liebsten sofort ins Jenseits befördern möchte.
Doch Blackburn, Kulkov & Co fackeln nicht lange und liefern sich ein Feuergefecht mit den Teutonen (bei dem Oskar tödlich getroffen wird) und schaffen es zu entkommen.
Nun gilt es mit von König Kontakt aufzunehmen und die Pläne von Krauss zu vereiteln... .
Meinung:
Beyond Valkyrie ist zunächst mal kein schlechter Film.
Fans von gut inszenierten actionorientierten Kriegsfilmen machen hier definitiv nichts verkehrt.
Langweile kommt hier nicht auf orientiert sich Regisseur Claudio Fäh (Northmen (2014), Sniper: Homeland Security (2017), Sniper: Reloaded (2011), Hollow Man 2 (2006)) doch sehr an den Kriegsfilmen der 60-er bzw. 70-er Jahre wo allierte Soldaten / Partisanen dutzende von teutonischen Teutonen in schicken SS - bzw. Wehrmachtsuniformen ohne Rückfahrkarte über den Rhein schicken.
Die Darsteller machen ihre Sache sehr gut und sowas wie Langweile kommt hier nicht auf.
Sean Patrick Flanery kennen die meisten bestimmt aus der Serie Die Abenteuer des jungen Indiana Jones und ich finde er würde sich in zukünftigen Indiana Jones Filmen wirklich gut machen, die nötige Protagonistenausstrahlung hat er auf alle Fälle.
Neben Tom Sizemore (Black Hawk Down / Das Relikt) und Stephen Lang (Jarhead 2 /Old Man (2022)) überzeugen Kip Pardue (Gegen jede Regel / Stag Night), Eric Ladin (Toolbox Murders / Generation Kill) sowie Tom Padley als Blackburns Mitstreiter.
Michael Epp (The World will Tremble (2025) / Nürnberg (2023)) überzeugt als SS - Schurke Karl Krauss der sicht mit dem Gold und weiteren Nazigrößen aus der 3. bzw. 4. Reihe per U - Boot nach Argentinien auf- und davonmachen will um dort das Vierte Reich (Hitlerklone ! Vegetarische Currywurst ! Cyborg - Schäferhunde mit Laserwaffen !) zu gründen und sich in einer Szene von Julie Engelbrechts (The Last Witch Hunter / Der Rote Baron / Napola - Elite für den Führer) Charakter einen privaten Striptease vorführen lässt.
Pasha Lychnikoff ist u. a. in Tokarev (2014) und der TV - Serie Deadwood vor die Kamera getreten während Martin Bermoser in Führer und Verführte Heinrich Himmler spielt.
Johannes Herrschmann (Der letzte Angestellte) trat u. a. in den Serien Die Rosenheim Cops, München 7 und Frühling vor die Kamera.
Weiterhin postiv ist hier das, obwohl Beyond Valkyrie in erster "nur" ein 2. Weltkriegs Actionfilm ist, in einigen Szenen klargemacht wird das nicht alle "Krauts" Fans von Adolf & Co sind und nichts davon halten ganz Europa zu versklaven:
Von König und Elke halten überhaupt nichts von den Herrenrassentheorien der Nazis und beteiligen sich aktiv daran das Regime zu stürzen.
Negativ hingegen ist der Punkt das Beyond Valkyrie etwas mehr hätte werden können als die übliche Weltkriegsaction mit viel Knall und Geballer:
Während im Film das Attentat auf Hitler auch scheitert wäre es interessant gewesen hier den Anschlag gelingen zu lassen und Balckburn & Co an der Seite von deutschen Truppen die der neuen Regierung loyal gegenüber sind gegen die immer noch vom Endsieg überzeugten Nazis und deren Truppen kämpfen zu lassen.
Rutger Hauer hätte hier dann neben von König ein weiteres Mitglied der neuen Regierung sein können: Entweder ein Politiker den die Nazis in den Ruhestand gezwungen hatten oder, wie von König, ein Offizier / General der Wehrmacht der ganz klar gegen die Nazis eingestellt ist.
In der Szene in der Blackburn und seine Kameraden von König in einer alten Salzmine / einem Bunker treffen sind dort auch weitere Wehrmachtssoldaten die ganz klar auf der Seite des Widerstandes sind und hier hätte sich das Potential für die obige Handlung ergeben können.
Der im Film erwähnte Kreisauer Kreis entwickelte sich seit seiner Grüdung 1940 zum Zentrum des bürgerlichen Widerstandes gegen das Dritte Reich.
Die 20 Mitglieder entwarfen Konzepte für eine staatliche, wirtschaftliche und soziale Neugestaltung Deutschlands nach dem Sturz des NS - Regimes.
Parallel suchte der Widerstand auch den Kontakt zu Gleichgesinnten im Militär und Gruppen in den besetzten Gebieten.
Ab 1943 waren viele Mitglieder bereit sich sich am aktiven Umsturz des NS - Regimes zu beteiligen und knüpften Kontakte zu den Verschwörern des 20. Juli.
Fazit:
Beyond Valkyrie ist gutes, solides B-Movie Actionkino.
Literatur:
Volker Ulrich: Der Kreisauer Kreis
Rainer Zitelmann: Die Verschwörer: Die Männer des 20. Juli 1944