7
Guter und durchaus sehenswerter Kriegsfilm. Handwerklich nahezu perfekt gemacht. Der Film zerfällt in zwei Hälften: Zuerst die Vorgeschichte mit Ausbildung, Militärgericht, familäre Situation, die große Liebe, etc. Hier präsentiert sich der Film als Historien-Schnulze im klassischen Gewand, dann der Sprung ins Kriegsgeschehen: Krasseste Metzgereien, ultrahart (FSK 16???)! Noch nie zuvor wurde eine Kriegsschlacht in dieser Härte gezeigt, hier dreht sich einem wahrlich der Magen um. Zum Schluss dann das übliche Heldenpathos, wobei das aufgrund der historischen Authenzität mal zu verschmerzen ist. Ich wurde gut unterhalten, man kann dem Film keine Fehler vorwerfen, das große Meisterwerk oder den Oscarkandidaten habe ich aber nicht entdecken können.
5
Einmal mehr nutzt Mel Gibson die Möglichkeiten und die Tarnung eines Hollywoodepos, um uns seine ultrakonservativen, religiösen Werte aufs Auge zu drücken. Das moralische Dilemma der Hauptfigur ist nämlich perfekt dazu geeignet, möglichst oft aus der Bibel zu zitieren. Allerdings erscheint die Geschichte des Soldatenhelden ohne Waffe, der mit mehr Glück als Verstand den Fronteinsatz im Pazifikkrieg gegen die Japaner überlebt, arg unglaubwürdig - auch wenn sie auf wahren Begebenheiten beruht bzw. als biografisches Werk durchgeht. Sind die Szenen im Ausbildungslager nur ein feuchter Abklatsch von denen in FULL METAL JACKET, so kann zumindest der blutige Horror des Krieges einigermaßen mit dem aus DER SOLDAT JAMES RYAN mithalten. Nur ist das bei Gibson halt alles noch mit daumendick Schmalz und Pathos überzogen.
6
Hacksaw Ridge war mir persönlich zu sentimental und zu klischeehaft. Die erste Hälfte ist ein reines Drama, die zweite dagegen ein reiner Kriegsfilm mit einigen harten Momenten. Manche Szenen erinnerten an Forrest Gump, als der Soldat immer wieder aufs Schlachtfeld geht und immer mehr Verwundete findet. Trotzdem ist es kein schlechter Film, sondern schwächelt, da der Anfang zu schleppend beginnt.