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Wer bin ich... und wie bin ich hier rein geraten?

Was, wenn man mal wieder nicht weiß, was man auf Netflix gucken soll? Warum nicht auf eine recht unbekannte Indieperle klicken, die man vielleicht nie mehr wieder sehen könnte und die kaum einer kennt? Als anspruchsvoller Filmfan muss man jede Chance nutzen kleine Projekte aufzuschnappen, erst recht bei Streamingdiensten die schneller ihr Programm durchwählzen als man Watchlist sagen kann. In "Busters Mal Heart" von 2016 geht es um... ja, worum geht es denn eigentlich? Erzählt werden drei surreale, verschachtelte Geschichten aus dem Leben eines Mannes, die zusammenhängen könnten. Oder Einbildung sein könnten. Mittendrin Verschwörungstheorien, entspannte Home Invasion und ein beeindruckender Bart an Hauptdarsteller Rami Malek...

Als "Mr. Robot"-Gucker ist man die ein oder andere Kopfnuss gewohnt und es gibt noch mehr Parallelen als den charismatischen Star... doch im Endeffekt ist "Busters Mal Heart" noch wesentlich verquirlter und mysteriöser, lässt noch mehr fragen auf und ist trotz kurzer Laufzeit keine kurzweilige Kost. Manchmal kommt man sich vor wie in einem Coen-Film durch die Augen von Charlie Kaufman. Alles wirkt sehr zusammenhangslos und speziell, zäh und kompliziert. Hier wird sich extrem auf den Zuschauer und dessen Puzzlegabe oder spätere Internetrecherche verlassen. Ich habe es aber lieber, wenn einem zumindest etwas mehr an die Hand gegeben. Rami Malek beweist aber einmal mehr seine Starpower und Vielseitigkeit, der Regisseur sein Auge für Bilder und Kompositionen. Leider fehlt mir etwas Kit, der alles zusammenhält und Interesse weckt. Ein paar Fragezeichen zu viel schwirren in meinem Kopf herum. Trotz sehenswerter Ansätze. 

Fazit: eine Zugabe für "Mr. Robot"-Fans. Knobelbecher mit Abstrichen. Optisch und schauspielerisch klasse. Inhaltliche nur für die härteren Rätselfreunde. Möchtegern-"Donnie Darko"? 

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