Review

Danny Bernstein vs. the World


Selbst bei einer trashig-skurrilen, ungefährlichen Semi-Sci-Fi-Amateur-Perle, bei dem ein hypersensibler Mann nach der Trennung von seiner Freundin merkt, dass er eine Roboter ist (!) und seine Angebetete entführt wurde und Rettung benötigt, kommt man nicht umher an die angespannte, kriegerische Lage in seinem Herkunftsland bzw. am Gazastreifen zu denken. Vielleicht liegt das auch an der (leider) sehr überschaubaren Anzahl an (Genre)Filmen aus Israel. Zumindest was hier ankommt. Doch dieser (vielleicht überinterpretierte) soziale, gesellschaftliche und politische Subtext heißt ja nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil. Doch auch losgelöst von diesen Untertönen über toxische Männlichkeit, starke Sensibilität und dem Brückenschlagen trotz größter Differenzen, kann „OMG! I'm a Robot!“ herzlich gut unterhalten. Ein empfindliches Sensibelchen, das man einfach nur in den Arm nehmen möchte. 

Er wirkt wie eine Mischung aus „Scott Pilgrim vs. the World“ und „I'm a Cyborg, but that's OK“ - nur eben mit israelischer Attitüde und Attributen. Der Humor ist schön bescheuert (sogar mit dilettantischer deutscher Synchro!), die anfangs extrem unsichere Hauptfigur kann man nur mögen und die intelligent eingebauten Hommagen zu den (wahrscheinlich) Lieblingsfilmen der Macher, von „Star Wars“ über „Robocop“ bis „Matrix“, lockern das verrückte, mini-budgetierte Treiben fein auf. Ein animiertes Kapitel über die Kindheit unseres friedfertigen Cyborg und „Robo-Josef“, eine jüdischer R2D2-Verschnitt (!), bleiben am ehesten hängen. Natürlich fehlen hier im Vergleich zu Hollywoodproduktionen oder selbst zu sowas wie „Manborg“ oder „Future Man“ die Möglichkeiten, das Geld, die komplett eigenen Ideen. Außerdem, und passend zum Thema, ein hoher Gewaltgrad. Böse ist man deswegen allerdings keine Minute. Und gelangweilt ebenso wenig. Für Tränen - aus Mitgefühl, nicht aus Angst und Hass. Für Laser - als hilfreiches Alltagsutensil, nicht als Waffe. Für Technik - als Hilfe und Fortschritt, nicht für Aufrüstung. Für Wasserkocher, gegen Bomben. Es kann so einfach sein... Könnte. 

Fazit: ein sympathisches kleines B-Moviechen aus Israel. Trashig, weniger dumm als man zunächst meint, mit dem Herz definitiv am richtigen Fleck und super liebevoll gemacht. Außerdem sehr frisch, trotz zahlreicher Hommagen und bekannter Stile. Selbst wenn die ganz großen Highlights fehlen, 15 tolle Minuten ruhig noch draufgeschlagen hätten werden können, gefällt mir das überraschend gut. Kann kaum ernsthaft haten. Seid ein bisschen sensibler! ;) Make Robots not War! 

Details
Ähnliche Filme