Review

Ein vielerorts angepriesener Geheimtipp, der auch noch zur Weihnachtszeit spielt, was ich ja besonders gerne mag. Mit viel Vorfreude den Film in den Player gelegt.

Sofern der Leser dieser Review den Film noch nicht gesehen hat, dann bitte aufhören.
Im Folgenden gibts DIVERSE SPOILER:

Vorab, warum ein fast 13 Jähriger eine 17 jährige Babysitterin bekommt, versteh ich nicht wirklich. Gibts das wirklich? Naja wahrscheinlich nur in Amerika. Vielleicht irre ich mich da aber, wobei das hier keine Rolle spielt.
Es ist auf jeden Fall die Ausgangssituation des Films. Er steht auf sie und will seine letzte Chance nutzen, bevor sie wegzieht. Verschiedene Versuche der Hauptfigur Luke werden unternommen, seiner liebsten Ashley näher zu kommen. Dass da irgendwas anders kommt ist klar. Das geschieht dann nach zirka 30 Minuten. Bis dahin ist soweit storytechnisch alles im Lot. Danach geht aber leider die Logik verloren. Wo dann der Film zunächst den Anschein macht, ins Home Invasion Genre überzugehen, da ein bewaffneter Jemand dem 12 jährigen Luke und seiner Babysitterin auf den Leib rückt.
Das Ganze ist aber nur von Luke und seinem besten Freund Garrett inszeniert, damit Luke den Retter für sie spielen kann und sie dann mit ihm pimpelt. Oder so.
Allerdings stellt sich Luke dann als Psychopath heraus, der sie in Torture Porn Manier zwingen will, ihn zu lieben. Oder was auch immer. Und dann später auch noch ihre Exfreunde ausschaltet. Sein kiffender bester Freund Garrett ist dabei sein unter dem Schlappen stehender Gehilfe.
Positiv zu erwähnen ist, dass der Film es schafft, Luke als absolut hassenswerten Charakter im Laufe des Films zu etablieren.
Es geht aber viel zu schnell, dass aus einem kindischen Scherz, wenn auch einem bösen, das Ganze zu einer Killing Spree von Luke wird.
Die beiden Kinder sind irgendwie auch viel zu jung sowas abzuziehen. Gerade in Verbindung mit dem sexuellen Verlangen/Frust, was in denen steckt, ist dies zumindest für mich nicht glaubhaft.
Warum müssen Psychopathen, vor allem wenn sie 12 Jahre alt sind, dann auch noch so dermaßen gerissen und schlau sein? Sogar CSI Spezialisten würden diesen perfiden Plan am Ende nicht durchschauen,
Dann noch das Zeitgefüge. Wieviele Stunden waren die Eltern weg? Das ganze Geschehen dauerte doch ewig. Das anschließende Legen der falschen Fährten und die Ablenkungen für die Polizei mussten doch auch noch organisiert werden. Egal.
Die „Erwachsenen“ verhalten sich dagegen sehr dümmlich und nicht wirklich nachvollziehbar. Luke hat scheinbar einen weitaus höheren Intelligenzquotienten.

Gewalttechnisch wird nicht allzuviel Geboten. Als Best Kill muss man die „Farbeimer gegen den Kopf-Szene“ erwähnen. Diese ist wirklich gut, wobei sie aber nicht direkt Onscreen zu sehen ist. Etwas zusammenzucken beim Aufprall tut man aber doch. Wobei das Opfer dem Ganzen mit etwas Geschick locker hätte entgehen können. Pech gehabt.

Leider fehlt dem Film die Spannung. Klar, man weiss nicht, was Luke als nächstes vorhat. Allerdings weiss ich auch nach dem Film nicht genau, was er eigentlich wollte. Vor allem dann, wenn er Ashley am Ende einfach ersticht? Er liebt sie doch. Oder vielleicht auch nicht, denn es scheint ihm nicht sonderlich schwer zu fallen. Wollte er sie nur erniedrigen, befummeln? Keine Ahnung.
Am Ende überlebt sie. Und ich dachte dann nur, pass auf, jetzt fährt der noch zu ihr ins Krankenhaus, um sein Werk zu vollenden. Abspann fängt an. Und dann kommt doch noch eine letzte Szene, in der Luke dann seiner Mutter sagt, er macht sich Sorgen um Ashley. Er würde gerne ins Krankenhaus fahren.
Ein lahmer Schlussgag.
Schade ist auch, dass der Film die Weihnachtszeit, gerade mit einem Filmtitel wie „Better watch out" nicht wirklich nutzt. Das Setting war da. Okay am Anfang sieht man einen Weihnachtsbaum. Draussen liegt Schnee und am Ende sind kurz mal noch die Sternensinger da.
Das hätten sie auch weglassen können, da der Film zu jeder anderen Zeit hätte spielen können. Hatte mit der Story nichts zu tun. Chance vertan.

Schlussendlich war der Film für mich eine ziemliche Enttäuschung.

Der ähnliche gelagerte Netflix Film „The Babysitter“ wird von mir als deutlich besser eingestuft. Er ist zwar trashiger, aber macht haufenweise mehr Spass. Dort fühlt man irgendwie mit dem Hauptdarsteller mit. Der Film hat viel Drive, einen schönen 80er-Filmstyle, viel Blut und der Schluss lässt einen nicht so kopftschüttelnd zurück. Trash, aber irgendwie sympathischer.

Für „Better watch out“ gibts leider nur 4 von 10 Punkten, weils irgendwie nicht zusammen gepasst hat. Da wäre mehr drin gewesen mit den Zutaten.

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