"Ekşi Elmalar": Zwischen Tradition und Moderne – Ein bittersüßes Familiendrama
Ekşi Elmalar (Sour Apples), inszeniert von Yılmaz Erdoğan, ist eine feinfühlige, humorvoll-dramatische Auseinandersetzung mit Familie, Tradition und den Konflikten, die daraus entstehen. In der Rolle der jüngsten Tochter Muazzez zeigt Farah Zeynep Abdullah eine bemerkenswerte Leistung, die das Spannungsverhältnis zwischen ihrem eigenen Freiheitsdrang und der Autorität ihres Vaters überzeugend einfängt. Auch Yılmaz Erdoğan glänzt als unnachgiebiger, zugleich verletzlicher Familienvater, der seine Familie liebevoll, aber starrköpfig zusammenhält.
Der Film besticht durch seine malerischen Landschaften und sorgfältig inszenierte Szenen, die das ländliche Leben in der Türkei lebendig einfangen. Das Drehbuch vereint gekonnt Humor und Dramatik, wobei Erdoğan mit feiner Beobachtungsgabe die Lebensrealität und den Generationskonflikt innerhalb der Familie Özay darstellt. Die Schwestern, gespielt von Songül Öden und Şükran Ovalı, bringen weitere Tiefe in die Geschichte und lassen die familiäre Dynamik authentisch wirken.
Allerdings könnte für manche Zuschauer die gemächliche Erzählweise des Films etwas langatmig wirken, und der Fokus auf die familiären Strukturen lässt wenig Raum für Nebenhandlungen. Dennoch ist Sour Apples ein gefühlvolles und durchdachtes Werk, das die Themen von Freiheit und Zugehörigkeit auf eine eindrucksvolle Weise behandelt und durch seine Mischung aus Humor und Melancholie überzeugt.