Review

Ja, das passiert wenn man mit seiner Freundin ins Kino geht. Der eigentliche Film läuft nicht mehr und so entscheidet sie sich für eine deutsche Komödie namens "Willkommen bei den Hartmanns".

Naja, halb so schlimm. Solche Filme gehen nie länger als 90 Minuten, dachte ich mir. Überraschender Weise wurde ich aber relativ gut unterhalten. Klar, die Gags sind nicht neu und den Storyverlauf kann man größtensteils auch vorraussehen, dennoch hat der Film seine Daseinsberechtigung. Er beschäftigt sich nämlich mit einem überaus aktuellen Thema, der Flüchtlingskrise. Familie Hartmann nimmt nämlich einen nigerianischen Flüchtling auf, während der Staat parallel nach einen eingeschleusten Terroristen fahndet. Natürlich fällt das neue Familienmitglied zufällig in die Liste der Verdächtigten.
Was ich den Film sehr anrechne, ist dass er auch die negativen Seiten des Asylbooms in Deutschland thematisiert. Halt das einige Idioten dabei sind, welche hier den Terror zum Alltag machen wollen. In einer Szene wird detailhaft davon berichtet, warum der Flüchtling nach Deutschland gekommen ist, wo seine restliche Familie abgeblieben ist und wie es bei ihm zuhause aussieht. Da bekommt man schon einen Klos im Hals, da hier nicht unter- oder übertrieben wird und man weiß dass sowas in einigen Ländern Realität ist. Demnach können Flüchtlingshasser nocheinmal ihr Meinung überdenken und sich mal gut in deren Lage versetzen.
Leider ist der Rest des Films Durchschnittsplürre ala M'Barek-Filme.

Fazit:
Sehr aktuell und interessant vom Thema her. Man hätte aus den Film eher ein waschechtes Drama machen sollen, statt es mit den deutschen Komödienwitz zu überfluten. M'Barek-Fans werden zugreifen, politisch Interessierte sollten es auch tun.

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