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iHaveCNit: Barry Seal – Only in America (2017)

So, der nächste Film markiert meine 60-Filme-Marke aus dem Kinosektor für das Jahr 2017 und das 54. Ticket für dieses Jahr. Der Besucht des Films war weit vor dem deutschen Kinostart am 7.9.17 anlässlich einer SocialMovieNight des Youtube-Filmkritikers Robert Hofmann in meinem Stammkino. Und für mich als großen Tom-Cruise-Fan war es total geil, dass man sich „Barry Seal“ für diese Veranstaltung gewählt hat. Cruise und der Regisseur Doug Liman haben ja bereits mit „Edge of Tomorrow“ bewiesen, dass sie mich kriegen. Da macht „Barry Seal“ keine Ausnahme – und der Abend war richtig geil.

Barry Seal arbeitet bei TWA als Linienpilot, bis ihn die CIA als Aufklärungspilot engagiert. Je länger er das Geschäft durchzieht, umso mehr dicke Fische angelt er neben der CIA an Land, er liefert Waffen, Drogen, Geld im Auftrag der CIA, den Escobars und der amerikanischen Regierung. Dabei scheffelt er Unmengen an Geld und hangelt sich nahezu unantastbar von Auftrag zu Auftrag.

„Barry Seal“ ist für mich ein historische Biographie wie sie sein muss. Spritzig, witzig, faszinierend, überraschend, unterhaltsam, schnell und mit einem guten Timing. Dabei muss man sich immer vor Augen halten, dass es sich bei all der sehr ausufernd dargestellten Skurrilität und Genialität um eine Geschichte handelt, die so tatsächlich passiert sein kann. Der Film hakt dabei nicht nur wichtige Stationen im Leben von Barry Seal ab und erzählt diese mit dem notwendigsten Tiefgang, er ordnet die Geschehnisse auch in die amerikanische Geschichte des Kalten Krieges, dem Kampf gegen die Drogen, die Ursprünge des Medellin-Kartells und die Ausbildung nicaraguanischer Contras ein. Manch einer könnte den Film nun ein wenig überladen und daher unfokussiert nennen. Ist er für mich nicht und ihm gelingt das Kunststück, alle Stationen in einen passenden und stimmigen Rahmen zu packen, der dazu noch genau das notwendige vermittelt und mit gutem Timing hin und her wechselt ohne unübersichtlich zu werden. Tom Cruise süffisantes und charmantes Schauspiel macht den Film noch besser und „Barry Seal“ ist seine Rolle, die ihm richtig gut zu Gesicht steht, auch wenn der tatsächliche Seal doch ein übergewichtiger Brocken von einem Mann gewesen sein muss. Abgerundet wird das Ganze noch durch z.B. Domnhall Gleeson und Sarah Wright in wichtigen Nebenrollen. Der Soundtrack und auch die reingeschnittenen Originalaufnahmen aus der Zeit lassen die Atmosphäre des Films sogar auch ein wenig dokumentarisch, aber nie deplatziert wirken. Wer „Jack Reacher 2“ und auch „Die Mumie“ als Ausrutscher eines Tom Cruise angesehen hat, wird hoffentlich mit „Barry Seal“ wieder seine Freude haben.

„Barry Seal – Only in America“ - My First Look – 9/10 Punkte.

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