Review

"Dreht euch nicht um, die Zahnfee geht herum."

So oder zumindest so ähnlich heißt die Überlebensregel in diesem Horrorschinken anno 2003.
Jaha, richtig gelesen, der Bösewicht ist diesmal kein Vampir, Werwolf oder mutierter Riesenrochen, nein, die Zahnfee killt kleine Kinder, die sie nachts besucht um ihre Milchzähne zu holen. Das ganze geschieht natürlich aus Rache, denn ein unmotivierter Geist wäre auch langweilig.
Und die gute Frau darf auch schon in der Introsequenz munter losmorden, denn der kleine Kyle ist zu neugierig und leuchtet die Düstertussi mittels einer Taschenlampe aus. Das hat diese gar nicht gern und tötet zum Dank seine Mutter.

Einige Jahre später. Kyles frühreife Jugendfreundin hat ziemlich Probleme: nicht nur, das sie ein dummes Blag am Hintern kleben hat, nein, das Kind seinerseits hat eben diese gar schreckliche Zahnfee an den Fersen.

Und deshalb beginnt die übliche Schema-F-Horrorfilmhatz, in deren Verlauf so einige Menschen dran glauben müssen (selbst solche, die ihre Milchzähne schon längst verloren haben), Kyle kehrt als Held zurück und schlussendlich wird auch die Zahnfee abgefackelt. Friede Freude Eierkuchen, alle sind entweder glücklich oder tot.

Tja, Vorhersehbarkeit ist keine gute Sache bei einem Film der spannend bleiben soll. Leider ist es fast immer zu offensichtlich, wer von den Protagonisten verheizt und wer gerettet wird. Auch das Auftreten der Zahnfee ist immer mit Geräuschen und dunklen Ecken verbunden, deshalb überrascht sie einem schon bei der 2. / 3. Begegnung nicht mehr großartig.
Das Spiel mit der Angst vorm Dunkeln gelingt in der Introsequenz noch recht gut. Jedoch verliert dies mit der Zeit recht stark an Wirkung und zum Ende hin ist die Dunkelheit + Zahnfee in etwa so gruselig wie Casper, der freundliche Geist oder Huibuh, das Schlossgespenst. Dazu kommt, dass die Zahnfee nicht nur so aussieht, sondern als Bösewicht in etwa so ausgefuchst ist wie ein durchschnittliches Bettlaken.

Dazu kommen die üblichen Abziehcharaktere sowie die innovativen Storykniffe "Keiner-Glaubt-dem-Helden-die-Gruselmär" und "Zu-Unrecht-gescholtener-Held-kehrt-zurück" sowie andere, ähnlich Oscar-verdächtige Spannungsmomente.
Einziger "Höhepunkt" ist der selten schwachsinnige Bösewicht in Form der Zahnfee...

Alles in allem kann man dem Film ein Entertainmentpotential einer Überdosis Valium zusprechen. Herzlichen Dank

Fazit: Berechenbarer, langweiliger Schema-F-Horror ohne Überraschungen. Gähn.

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