Liebe, Lüge, Leidenschaft spielt in der fiktiven Stadt Llanview in Pennsylvania, einem Vorort von Philadelphia, die dem Stadtteil Chestnut Hill nachempfunden ist. Original lag die Handlung auf der reichen Lord Familie und den Mittelklasse-Familien Riley und Wolek. Die Serie wurde oft als „die wohl eigenartigste Soap Opera in den USA“ bezeichnet, da sie sich schon ziemlich früh mit recht eigenwilligen Charakteren auseinander setzte und auch bei sozialen Problemen kein Halten kannte. Diesem Motto ist man auch bis heute treu geblieben.
Zunächst einmal dicken Respekt an diese Serie, mit einer schlappen Laufzeit von beinahe 44 Jahren und 11tausenirgendwas Folgen (mich würde echt mal interessieren, b es wirklich Menschen gibt die wirklich ALLE Folgen gesehen haben) liegt die Reihe immerhin in der Rangliste der langlebigsten Fernsehshows auf Platz fünf, bis dann Anfang 2012 doch mal (vorerst?) Schluß war. Nach Deutschland schwappten dabei nur ein Bruchteil der Eisoden ab Mitte/Ende der 80er. Manche der Charaktere werden schon vom 10. verschiedenen Darsteller oder noch mehr verkörpert und soweit ich weiß, ist niemand durchgängig ohne Pause seit 1968 dabeigewesen.
Die Stories handeln natürlich auch typischerweise um die Standard Soap Themen Liebe, Eifersucht und Intrigen, gelegentlich leistete man sich aber auch leichte AUsflüge ins Fantastische (Zeitreisen) und zumindest lockert eine Prise Humor die Handlung immer ein wenig auf. Das Setup erinnert ein wenig an Unter der Sonne Kaliforniens. Viele Familien und deren vielfältige Beziehungen untereinander stehen im Vordergrund. Natürlich wurden die Geschichten im Lauf der Jahrzehnte dem Zeitgeist angepaßt.
Ungewöhnlich dafür ist das ethnische Sammelsurium das hier präsentiert wird, so daß potentieller Zündstoff für ständig neue Konflikte oder Koalitionen en masse vorhanden ist. Während die zentrale Familie Lord noch als Einheimisch durchgeht, gibt sonst ein munteres Potpourri an Minderheiten zu bewindern. Von polnisch Stämmigen, hin zu jüdischen und irischen Familien und natürlich auch afroamerikanische Interessen ist beinahe alles vertreten, nur einen Indianer hab ich nicht zu Gesicht bekommen. Auf jeden Fall sozialokonomische Brennpunkte wohin man nur schaut.
Allerdings ist das irgendwann auch ein wenig einförmig geworden, so das mit der Dauer das Zuschauerinteresse doch eher schwand (zumindest bei mir). Die Serie darf sich allerding rühmen eine der ersten Soaps überhaupt zu sein, aber ich stelle es mir wirklich hart für die Fans der ersten Stunde vor, wenn die tägliche Dosis Unterhaltung, nach 44 Jahren plötzlich aufhört, vielleicht gibts das Problem ja bei der Lindenstraße in 30 Jahren auch in Deutschland zu analysieren.
5/10