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"Der Schläfer" ist eines der ersten Meisterwerke von Woody Allen, enstanden in seiner frühen Phase. Damit meine ich seine ersten sechs Kinofilme, deren Höhepunkt und auch Ende der geniale Film "Die letzte Nacht des Boris Gruschenko" markiert. "Der Schläfer" ist Allens zuvor entstandenes Projekt und erreicht fast dieselbe Klasse.
Allens Über-Film "Annie Hall" läutet dann die zweite Phase in seinem Gesamtwerk ein, doch darum gehts hier ja nicht.

Diese erste Phase in Allens Schaffen ist noch sehr geprägt vom Slapstick der Marx-Brothers oder von Buster Keaton. So gibt es auch im "Schläfer" viele Szenen mit absurdem Slapstick-Humor. Doch erstens schafft es Allen diese Witze auf konstant hohem Niveau zu halten und paart den physischen Humor mit viel intelligenter Sozialkritik und natürlich urkomischen Dialogen.
Der Film beschränkt sich ebenfalls nicht auf eine Parodie der damals in Mode geratenen Utopien , sondern schafft es ganz eigene existenzialistische Denkanstöße zu schaffen und stellt damit eine sehr hochwertige Komödie dar. Intelektuell bewegt sich der Film auf sehr hohem Niveau, wie man es von Allen immer gewöhnt war.

Neben der originellen Story können auch die soliden schauspielerischen Leistungen gefallen, sowie die liebevolle und recht aufwändige Ausstattung.
Einziger Kritikpunkt dürfte die Allentypische Handlungsarmut der Geschichte sein, doch schon die vielen kleinen Details und subtile Anspielungen auf die Konsumgesellschaft der 70er können das locker wieder aufwiegen.

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