Review

Staffel 1

Hilfe, meine Mama ist ein Zombie!

In "Santa Clarita Diet" kotzt sich Drew Barrymore anfangs wortwörtlich die Seele aus dem Leib und macht danach als hungrige Untote ihrer liebenden Familie das Leben zur (spassigen) Hölle... Kombiniert man eine typisch amerikanische Sitcom oder etwas wie "Desperate Housewives" mit Dunkelsthumor ala "Der Tod steht ihr gut", dann könnte so ein Zwitterwesen wie dieser Netflix-Schmaus dabei entstehen. Es werden Menschen zerfleischt, flache Witze gerissen und im Hintergrund müffelt eine der schleichendste Apokalypsen der Seriengeschichte vor sich hin... immerhin besser als eingespielte Lacher vom Band!

Man muss schon einen speziellen Humor für diese Splattercomedy haben, es ist ein Genremix der nicht jedem liegt. In seinen extremsten und schrägsten und blutigsten Momenten, von denen es etwas zu wenige gibt, erinnert die zynische Chose sogar an "Ash vs. Evil Dead", ohne je ganz dessen Coolness oder Kultcharakter zu erreichen. Die Gorespitzen haben es jedenfalls in sich und ich kann mich nicht daran erinnern, wann die elitären Wände amerikanischer Vorstadtvillen das letzte Mal derart rot gefärbt wurden. Mit riesigem Augenzwinkern versteht sich. Barrymore und Olyphant geben ein ziemlich süßes Makler-Ehepaar, denen man gerne dabei zuguckt, wie sie die neue Extremsituation handeln. Zudem gibt es einige extrem schrullige und witzige Nebenfiguren, so z.B. Nathan Filion als Gaststar gleich zu Beginn oder die dauergeile Nachbarin samt Loosersohn mit Crush auf die Tochter der "Paradefamilie" mit dem Hang zur Fleischeslust. Es werden immer wieder Brotkrumen gestreut über den Hintergrund der Seuche, sodass man sich insgesamt auf eine hoffentlich noch fetzigere und mutigere Sophomore-Season freut. Dann auch mit mehr Infos zum wie, wo, warum.

Fazit: ein Vibe wie kein anderer, eine Barrymore wie lange nicht mehr und ein schwarzer-roter Humor, der zum Netflix-Logo passt - "Santa Clarita Diet" ist sicher nicht für jeden Geschmack, doch probieren sollten hier zumindest alle. Sogar Veggies. Immerhin wird mit dem Zombie-Mythos Neues versucht. Man ist nur wesentlich böser und gemeiner als etwa "iZombie". (6,5/10)

P.S.: wenn möglich im Original schauen, da die deutsche Synchro absolut grauenhaft ist. Vor allem Timothy Olyphant hat man ganz übel mitgespielt... 

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