Review
von Leimbacher-Mario
Staffel 2
Miese Muscheln meucheln mächtig makaber
In der zweiten Staffel der netflixschen Vorstadt-Kannibalen-Comedy "Santa Clarita Diet" hat Drew Barrymore weiterhin Hunger auf Menschenfleisch, was ihre Familie samt "normalem" Leben natürlich enorm gefährdet. Es gilt nicht nur würdige Happen zu finden, z.B. Nazis oder pädophile Serben, sondern auch nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und nebenbei die Ursache der zombieartigen Seuche zu finden und eine mögliche Ausbreitung zu stoppen...
Wer die appetitanregende erste Staffel mochte, wird diese Fortsetzung noch schneller verschlingen. Man hat schnell das Gefühl, dass die Chemie im Cast und vor allem bei den Hammonds besser stimmt denn je und viele Teile endlich richtig fallen. Die Splatterausschläge scheinen heftiger, der Humor punktierter und die blutigen Effekte sind weiterhin großartig. Barrymore geht von Folge zu Folge mehr in ihrer speziellen Rolle auf und die ernsteren Stellen, wenn es um Familie und den möglichen Verlust dieser geht, erden das komplette Ding. Highlights sind auch die Beziehung der Hammond-Tochter zum nerdigen Nachbarn mit dem grandiosen Comedytiming und Nathan Filions genial fortgeführte Nebenrolle als Kopf in der Vase. Im Hintergrund baut sich ein interessanter Mythos auf, inklusive "Ritter der Miesmuscheln", der definitiv Lust auf mehr macht. Selbst Olyphant und die Synchro scheinen Fortschritte zu machen. Perfekt ist das alles noch lange nicht und man darf ruhig noch zwei Gänge hochschalten, doch die Macher scheinen zumindest zu wissen, wo die Kupplung ist.
Fazit: spritziger, größer, emotionaler als Staffel 1 - "Santa Clarita Diet" findet langsam seinen Tritt und unterhält mit Splatter, Familie und Comedy. Wohlig-warme Zombieschau. Wie lässt sich der hart erarbeitete und liebenswerte Alltag bewahren, wenn die Gattin nach Menschenfleisch lechzt, Dexter und Hannibal Lector wie Waschweiber aussehen lässt? (7,5/10)