Review
von Leimbacher-Mario
Grauzone aus Ruinen & Blut... und weißen Punkten
Die Kurzdoku "The White Helmets" wurde dieses Jahr oscarprämiert & handelt knappe 40 Minuten von einer Truppe Helfer mit weißen Helmen, die im syrischen Kriegsgebiet jeden Menschen gleich behandeln & versuchen dort Leben zu retten. Die Bilder von Toten, dauerndem Bombenhagel oder verletzten Kindern, sind schwer zu ertragen, selbst wenn sie schon lange Alltag geworden sind & uns abstumpfen haben lassen. Neben dem reichlich verdienten Lob der Welt für diese selbstlosen Männer, sind die aufrüttelnden Binder aber schon das einzig wirklich Starke dieser oft fast schon gestellt wirkenden Doku. Stark russlandfeindlich, oft nur vage & an der Oberfläche, im schlimmsten Fall ins Propagandafach abrutschend, kann ich das durchgehende Lob für die (unzweifelhaft wichtige) Doku nicht ganz verstehen. Berührt hat es mich trotzdem.
Ich hätte gerne noch mehr erfahren & detailliertere Infos oder gar Lösungsvorschläge & Meinungen, Sichtweisen & Argumentationen gehört. So ist es die meiste Zeit ein Weinen, ein Wunderbaby & die Weisshelm-Truppe bei einem Fortbildungsseminar. Für 40 Minuten ist da viel Füllmaterial dabei. Lobenswert ist, dass trotz all der Trauer, den Rückschlägen & dem verlorenen Hoffnungsschimmer, gegen Ende ein gewisser Stolz & doch noch Hoffnung aufkommt. Die Interviews wirken zwar manchmal ebenfalls gestelzt & gut auswendig gelernt, aber die Männer haben so oder so den größten Respekt & mehr Unterstützung verdient. Schön, dass es selbst in einer Kriegshölle noch Engel gibt. Die dürfen dann ruhig auch mal Werbung für sich machen.
Fazit: Bilder die einen erschüttern, Männer vor denen man den Hut zieht, ein Krieg bei dem man die Übersicht verloren hat - "The White Helmets" bleibt trotz allem recht oberflächliche Promo. Die Jungs haben dieses Lob & das kurze Spotlight aber verdient!